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Sebastião Salgado (1944-2025) fotografiert meist Umweltzerstörung, Krieg und Elend. Dennoch sind seine Bilder an Schönheit kaum zu überbieten. Wim Wenders geht diesem Zauber kongenial nach.
Im Lauf von mehr als 40 Jahren hat der brasilianische Fotograf Sebastião Salgado auf allen Kontinenten die Spuren einer sich im Wandel befindlichen Welt festgehalten und war Zeuge von zahlreichen Konflikten, von Hungersnöten und Vertreibungen.
Erst in den letzten Jahren seines künstlerischen Schaffens widmete er sich mit seinem gigantischen Fotoprojekt „Genesis“ den von Menschenhand unberührten Teilen unseres Planeten.
Filmemacher Wim Wenders gelingt in Zusammenarbeit mit Salgados Sohn Juliano Ribeiro Salgado eine ungewöhnliche Liebeserklärung an den brasilianischen Fotokünstler, die Wenders Filmschaffen um einen auf den Filmfestspielen in
Cannes 2014 ausgezeichneten
Dokumentarfilm erweitert. In Frankreich war „Das Salz der Erde“ 2015 auch mit einem César als „Bester Dokumentarfilm“ gefeiert worden.
Wim Wenders ist ein wichtiger Vertreter des Neuen Deutschen Films der 1970er-Jahre und gilt als einer der bedeutendsten Regisseure des deutschen Kinos der Gegenwart. Neben preisgekrönten Spielfilmen umfasst sein Werk als Drehbuchautor, Regisseur, Produzent, Fotograf und Autor auch zahlreiche innovative Dokumentarfilme sowie weltweite Fotoausstellungen und zahlreiche Bildbände, Filmbücher und Textsammlungen.
Den internationalen Durchbruch hatte dem geborenen Düsseldorfer bereits 1977 sein Spielfilm „Der Amerikanische Freund“ gebracht. Seitdem arbeitet Wenders sowohl in Europa, den USA als auch in Lateinamerika und Asien. Er wurde weltweit auf Festivals mit zahlreichen Preisen geehrt, unter anderem erhielt er die „Goldene Palme“ und den „British Academy Film Award“ für „Paris, Texas“ (1984), den Regie-Preis in Cannes für „Der Himmel über Berlin“ (1987), den „Goldenen Löwen“ in Venedig für „Der Stand der Dinge“ (1982) und den „Silbernen Bär“ für „The Million Dollar Hotel“ (2000) bei der Berlinale. Seine Dokumentarfilme „Buena Vista Social Club“ (1999), „Pina“ (2011) und „Das Salz der Erde“(2014) waren jeweils für einen Oscar nominiert.
Neben seinem filmischen Schaffen spielte das Medium Fotografie stets eine zentrale Rolle für Wenders. Ausgangspunkt für die Verfolgung eines eigenständigen fotografischen Werks war die Serie „Written in the West“, die während der Vorbereitungen für seinen Film „Paris, Texas“ (1984) auf Reisen durch den amerikanischen Westen entstand. Seine zweite große Fotoausstellung „Pictures from the Surface of the Earth“ führte Wenders auch in Länder wie Australien, Kuba, Israel,
Armenien und Japan.
Redaktionshinweis: Zum 80. Geburtstag von Wim Wenders am 14. August zeigt 3sat den oscarnominierten Dokumentarfilm „Das Salz der Erde“, der zu den bildgewaltigsten Werken von Wenders gehört. Er gilt in seiner Universalität und Humanität noch heute als hochaktuell. Sebastião Salgado ist am 23. Mai im Alter von 81 Jahren in Paris gestorben.
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