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Es ist Wahrzeichen der Stadt, berühmt wie der Eiffelturm: das „Moulin Rouge“. 1889 gegründet, berüchtigt und weltbekannt, zieht die
Mühle jährlich Tausende Touristen in die Pariser Metropole.Das Geschäft boomt: 600.000 Besucher im
Jahr, 97 Prozent Auslastung. Gäste aus aller Welt wollen noch einmal das Paris der Belle Époque, der zügellosen Partys und frivolen Tänze erleben. Denn das „Moulin Rouge“ ist auch Geburtsstätte des legendären Cancans.Einst getanzt von Wäscherinnen des Viertels, die sich nachts durch das Lüften der Röcke neue Freiheiten erkämpften.Die wohl berühmteste ist „La Goulue“, „die Gefräßige“. Sie ist der Star des „Moulin Rouge“, verewigt in den Plakaten von Henri Toulouse-Lautrec. Den Ordnungshütern ist das wilde Treiben in dem Varieté ein Dorn im
Auge. Mehrfach kommt es zum Skandal, mehrfach droht die Schließung. Doch immer geht es weiter. Seit 135 Jahren.Wer heute im „Moulin Rouge“ tanzt, hat ein hartes Bewerbungsverfahren durchlaufen. Das Ensemble stammt aus der ganzen Welt. Das Niveau ist hoch. Denn dem Direktor, Jean-Victor Clerico, ist es wichtig, dass sein Haus nicht zum Touristennepp verkommt. Kostüm- und Federschmuck wird in den angeschlossenen Werkstätten in Handarbeit gefertigt. Alle Gewerke arbeiten auf engstem Raum. Denn Platz ist knapp in der legendären Mühle. Alle müssen wissen, wann sie dran sind, sonst droht Chaos. Am Ende jedes Abends taumeln beseelte Zuschauer auf den Boulevard de Clichy, verzückt vom Flair vergangener Zeiten, die im „Moulin Rouge“ bis heute gefeiert werden.
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