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Die beklemmende Darstellung des aufkommenden Faschismus in der Provinz
anhand der bewegten, gleichsam berührenden Geschichte des Schusters Julius
Kraus.
Er lebt zurückgezogen. Immer tiefer gerät er in den Strudel der dramatischen politischen Ereignisse zwischen 1918 und der Machtergreifung Hitlers 1933, bis eine Erbschaft aus den USA und die Offenlegung seiner jüdischen Identität ihm zum Verhängnis werden.
Der alte Bürgermeister wird beerdigt, Julius Kraus ist als sein Nachbar und Freund unter den Trauernden, genau wie der Bauer Heingeiger mit seiner Tochter Elies und seinem einzigen Sohn Silvan.
Beim Leichenschmaus kommt es zu einer Schlägerei zwischen Silvan und dem jungen Ludwig Allberger - im Dorf bekannt als ein „Roter“ - in deren Folge Silvan dem roten Ludwig Todfeindschaft schwört.
Als der Schuster Kraus neuer Bürgermeister werden soll, weigert er sich. Er hat sich um die politischen Sachen nie gekümmert, will erst recht keine Feindschaften und flüchtet sich in eine Krankheit.
Elies, die den Schuster gern mag, glaubt ihm nicht und weiß, was es mit seiner Krankheit auf sich hat. Eigentlich würde Julius Kraus der Elies auch gerne einen Heiratsantrag machen, traut sich aber nicht. Erst recht nicht, als dann der alte Heingeiger der neue Bürgermeister wird.
Silvan, der seit Kriegsende wieder auf dem Hof seines Vaters lebt, ist seine Schwester Elies mit ihrem unehelichen Sohn Peter ein Dorn im Auge. Er will, dass Peter zu den Patern ins Kloster gegeben wird, weg vom Hof. Genauso schimpft er auf alle „Roten“ und auch auf die Juden. Doch der alte Heingeiger will das in seinem Haus nicht dulden. Er hat nichts gegen die Roten und gegen die Juden erst recht nicht. Und seine Tochter Elies und der kleine Peter bleiben.
Doch auch Silvan gibt nicht klein bei. Er vereinigt sich mit nationalistisch Gleichgesinnten. Als dann der Gemeindediener - ein „Roter“ - erschossen wird, weiß Ludwig Allberger, dass auch er zu Hause nicht mehr sicher ist. Er versteckt sich beim Schuster Kraus, wo ihn bestimmt keiner vermutet.
Das ist nicht das einzige Problem des braven Schusters: Sein Sohn Hans hat ihn aus Übersee um Geld gebeten und so verkauft er schweren Herzens den Schmuck seiner verstorbenen Frau und seine Taschenuhr beim Juwelier. Der Juwelier erkennt, dass die Uhr aus Lemberg stammt. Ist Kraus etwa ein Jude?
Währenddessen bahnt sich ein weiteres großes Unglück im Dorf an. Bertl, einer von Silvans politischen Freunden, folgt Elies nach dem Kirchgang in den Wald und zerrt sie ins Gebüsch, um über sie herzufallen.
Der zweite Teil „Sturm kommt auf“ wird direkt im Anschluss ausgestrahlt.
Hinweis
[Ton: Audiodeskription ]
Personen
Schauspieler: Rolle | Schuster Kraus Silvan Heingeiger Elies Heingeiger Silvan Heingeiger (jung) Julie Stelzinger Ludwig Allberger Anna Stelzinger Johann Stelzinger Frau Johanna Kugler Prior Dr. Johannes Hubert Dorfpfarrer Rupert Melchior Gendarm Riedinger Peter „Russl“ Heingeiger (jung) |
Regie: | Matti Geschonneck |
Buch/Autor: | Hannah Hollinger |
Kamera: | Theo Bierkens |
Musik: | Boris Bojadzhiev |
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