Roman, Sex & Satire: „Portnoys Beschwerden“

Frankreich, 2025
bis 22:50
Literatur
  • Stereo
  • Breitwand-Format 16:9
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War Roth ein Frauenfeind? Er idealisierte und benutzte Frauen zugleich.


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War Roth ein Frauenfeind? Er idealisierte und benutzte Frauen zugleich.


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Privat galt Philip Roth als Frauenheld. Seine Ex-Frau Claire Bloom warf ihm in ihren Memoiren Egozentrik, Untreue und Manipulation vor.


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Nach dem Erfolg und der öffentlichen Kontroverse um seinen Bestseller "Portnoys Beschwerden" zieht Philip Roth 1972 nach Connecticut und meidet jahrzehntelang die Medien.


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Dankbare Widmung an seine Eltern: Mehr als 50 Jahre nach der Veröffentlichung erhitzt Philip Roths Skandalroman "Portnoys Beschwerden" weiterhin die Gemüter. Der Autor bleibt über seinen Tod hinaus untrennbar mit ihm verbunden.


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Der junge Philip (2.v.l.) wuchs mit seinem Bruder (re.) in einer bescheidenen, traditionsbewussten Familie auf, die von der Shoah geprägt wurde.

Übersicht

1969 löste Philip Roths Roman „Portnoys Beschwerden“ ein literarisches und gesellschaftliches Erdbeben aus. Dieser ebenso skandalöse wie urkomische Bekenntnisroman bricht Tabus in Bezug auf Sexualität, Schuld sowie jüdische Religion und Kultur. Von den einen als obszön verurteilt, von den anderen als Meisterwerk gepriesen, spaltete er Amerika und machte seinen Autor zu einer umstrittenen Literaturikone. 60 Jahre nach seiner Veröffentlichung erhitzt der Skandalroman weiter die Gemüter, und Philip Roth bleibt über seinen Tod hinaus untrennbar mit ihm verbunden.

Themen

    Details

    Philip Roths viertes Buch „Portnoys Beschwerden“ schlug bei seinem Erscheinen 1969 ein wie eine Bombe. Der Roman, dessen Kühnheit schockierte, ist intimes Bekenntnis, Sozialsatire und psychoanalytischer Monolog in einem. Der bissige Humor und die schonungslose Beschreibung der erdrückenden Verhältnisse in einer US-amerikanischen jüdischen Familie lösten einen Sturm bei Medien und Kritikern aus. Die Dokumentation wirft einen Blick zurück auf die damalige Rezeption des Kultbuchs und analysiert dessen bahnbrechende Wirkung und Modernität. Anhand von Romanauszügen, unveröffentlichten Archivaufnahmen und Gesprächen mit Einlassungen zeitgenössischer Schriftstellerinnen, Schriftsteller und Intellektueller setzt sich der Film mit Meinungsfreiheit, Zensur, Sexualität und religiösen Tabus auseinander. Würde „Portnoys Beschwerden“ heutzutage erscheinen, würde er zensiert werden? Läge seine Schockwirkung weiterhin in der Darstellung des Sexuellen oder eher in der Kritik an kulturellen und religiösen Zwängen? Und wie wirkt Roths Werk heute? Kann man ihn im Zeitalter neuer Befindlichkeiten und Normen noch ohne Unbehagen lesen? Oder rückt Roth wegen seines ungefilterten Blicks auf sexuelles Verlangen, wegen seines Verhältnisses zu Frauen, seiner sprachlichen Exzesse und seiner bewussten Provokation ähnlich wie andere männliche Leitfiguren der Literatur eher in das Feld der „problematischen Autoren“? Was also sagt uns „Portnoys Beschwerden“ über die aktuelle Literatur, über ihre neuen Grenzen und Grenzverschiebungen?

    Hinweis

    Synchronfassung

    Personen

    Regie:Olivia Mokiejewski

    1 weiterer Sendetermin



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