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Auch im Unterengadin leidet die lokale Bevölkerung an einem dramatischen Mangel an bezahlbarem Wohnraum. Das erstaunt. Erstaunen lässt auch, dass es immer mehr Zweitwohnungen gibt. Denn die Initiative vom 2012 sollte doch den Zweitwohnungsanteil auf 20 Prozent beschränken. Was ist passiert?
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Im März 2012 hat die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung ein «Ja» zur Zweitwohnungsinitiative in die Urne gelegt. Mit diesem Votum haben sich die Stimmberechtigten wohl erhofft, dem unbegrenzten Zweitwohnungsbau in Gemeinden, die einen Zweitwohnungsanteil von über 20 Prozent haben, einen Riegel zu schieben.
Das Problem: Eine Initiative ist lediglich ein Verfassungstext, jedoch kein Gesetz. Die Gesetzgebung bestimmt das Parlament in Bern, und dieses hat im März 2015 einen Gesetzestext verabschiedet, der vor allem Ausnahmen macht: alle vor der Initiative bereits existierenden Häuser - und dabei handelt es sich in etwa um 95 Prozent - können weiterhin als Zweitwohnsitz genutzt und auch verkauft werden. Eine Farce?! Die Initiative wollte doch die Zweitwohnungen beschränken!?
Welche Konsequenzen das Zweitwohnungsgesetz bis heute hatte und welche Zusammenhänge dabei mit dem Mangel an bezahlbarem Wohnraum bestehen, zeigt der Film «Zweitwohnungsgesetz - Eine Farce?».
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