Übersicht
Der
Fluss Gardon in Südfrankreich ist von der für die Region typischen Garrigue-Gebüschformation gesäumt. Die wilde, sonnengetränkte Landschaft hat sich den Launen des Gewässers angepasst. Vor 2.000
Jahren trotzten die Römer dem unbändigen Fluss, indem sie den Pont du Gard bauten, ein wahres Meisterwerk der Ingenieurskunst. Das
Aquädukt gilt einerseits als Symbol für die Macht der Menschen über die Natur, andererseits ist es im Laufe der Jahrhunderte allmählich Teil der Landschaft geworden. Nach und nach besiedelten Pflanzen und Tiere die Kalksteine und verwandelten das antike Monument in einen einzigartigen Zufluchtsort für die Artenvielfalt des Mittelmeerraums.
Themen
Details
Die Garrigue ist eine typische Gebüschformation der südfranzösischen Vegetationszone. Mitten hindurch bahnt sich der Fluss Gardon seinen Weg. An den Stellen, an denen er Felsen durchschlängelt, haben sich steile Schluchten gebildet. Die Natur hat sich den Launen des Gewässers mit seinen plötzlich auftretenden Überschwemmungen und unerbittlichen Dürren angepasst. Um diesen unberechenbaren Fluss mit einer Wasserleitung zu überqueren, errichteten die Römer vor etwa 2.000 Jahren mit dem Pont du Gard ein architektonisches Meisterwerk.
Der höchste Aquädukt des Römischen Reichs ist ein symbolträchtiges Beispiel für die Ingenieurskunst der Antike. Die Brücke ist von beeindruckender Höhe und stand lange Zeit für die Macht des Menschen über die Natur. Allerdings ist das Bauwerk im Laufe der Jahrhunderte allmählich Teil der Landschaft geworden. Seine Bögen, die einst für Eroberung standen, sind heute ein Zufluchtsort für die einheimische Flora und Fauna.
Pflanzen und Moose haben die Steine besiedelt und sich in jeder noch so kleinen Ritze des von der Zeit gezeichneten Kalksteins festgesetzt. Fledermäuse, Reptilien, Vögel und sogar die Etruskerspitzmaus, das kleinste Säugetier der Welt, haben im und um das Aquädukt ihr Zuhause gefunden. Der Pont du Gard ist somit mehr als ein archäologisches Wunder aus vergangenen Zeiten. Er ist ein lebendiges Ökosystem.
Aber nicht nur Tiere sind in der historischen Stätte anzutreffen. Mehr als eine Million Menschen besuchen die Sehenswürdigkeit jedes Jahr und wissen oft nichts von den Wildtieren. Das Monument regt zum Nachdenken an: Wie kann ein derartiges Erbe bewahrt werden?
Hinweis
Synchronfassung
Personen
Regie: | Sacha Bollet, Benoît Demarle |