Objekte der Begierde: Farbenprächtige Hyazintharas gelten in Europa als begehrte Sammlerstücke. Gut betuchte Kunden zahlen pro Papagei bis zu 90.000 Euro. Für Vogelschmuggler ein lukratives Geschäft.
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Objekte der Begierde: Farbenprächtige Hyazintharas gelten in Europa als begehrte Sammlerstücke. Gut betuchte Kunden zahlen pro Papagei bis zu 90.000 Euro. Für Vogelschmuggler ein lukratives Geschäft.

Das Millionengeschäft mit den seltenen Vögeln: Der Österreicher Johann Zillinger beliefert reiche Geschäftsleute mit exotischen Tieren. Es sind die neuen Statussymbole der Superreichen.

Martin Rose von der CITES-Vollzugsbehörde in Wien kennt die Tricks der Vogelschmuggler. Die Branche setzt Millionen um.

Das Millionengeschäft mit den seltenen Vögeln: Der Österreicher Johann Zillinger beliefert reiche Geschäftsleute mit exotischen Tieren. Es sind die neuen Statussymbole der Superreichen.

Tierliebhaber oder Geschäftemacher? Der Österreicher Johann Zillinger trickst jahrzehntelang alle Grenzkontrollen aus und schmuggelt exotische Tiere von Südamerika nach Europa.

Eine karge Zelle im Gefängnis von Caxias, Portugal. Vogelschmuggler Johann Zillinger muss sich für seine Taten verantworten. Er hat hunderte Papageien-Eier illegal nach Europa gebracht und für viel Geld verkauft.

Endstation Gerichtssaal: Vogelschmuggler Johann Zillinger wird 2015 zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Er hat hunderte exotische Vögel illegal nach Europa geschleust.
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Europa ist ein lukrativer Markt für Vogelschmuggler. Exotische Vögel wie Papageien oder ihre Eier werden aus Ländern wie
Brasilien heraus geschmuggelt. Ohne Rücksicht auf bedrohte Arten.
Der Österreicher
Johann Zillinger ist eine große Nummer in der Tierschmuggelszene. 30 Jahre lang schmuggelt er seltene Papageien von Brasilien nach Europa - und verkauft sie für bis zu 90.000 Euro pro Ara. Seine Methoden werden immer raffinierter.
Ende der Achtzigerjahre gerät der junge Österreicher Zillinger eher durch Zufall an die Tiermafia. Im Auftrag eines Schweizer Geflügelzüchters spürt er seltene Hyazinth-Aras im brasilianischen Regenwald des Pantanals auf und schmuggelt die Tiere nach Europa. Das ist in der Zeit noch leicht. Körperscanner und akribische Kontrollen an den Gepäckschaltern gibt es noch nicht. Zillinger betäubt die exotischen Vögel und bringt sie in kleine Plastikröhren verpackt, dicht an dicht in einer Tasche gestapelt an Bord des Flugzeugs. Die Zöllner besticht er mit Strumpfhosen und kleinen Geldbeträgen.
Dass die Tiere vom Aussterben bedroht sind, kümmert ihn nicht. Das steigert eher ihren Wert. Die Erlöse für die Deals sind gewaltig. Das Geschäft lohnt sich. Selbst mehrere Festnahmen können ihn nicht stoppen. „Es war wie eine Sucht“, erzählt der Profischmuggler später einmal. Er macht weiter und verfeinert seine Betrugsmuster.
Weil viele der empfindlichen Papageien bei den Flügen sterben und die Grenzkontrollen schärfer werden, ändert der Schmuggler seine Methoden. In den Folgejahren transportiert Zillinger nicht mehr ausgewachsene Tiere, sondern Vogeleier nach Europa. Die Eier versteckt er in seinem Gürtel - so kommt er durch die Zollkontrollen. In Vogelfarmen in Österreich brütet er die Tiere dann aus und verkauft sie als „Nachzucht“. Er fälscht die Papiere, legt den Vögeln ID-Ringe von verstorbenen Tieren an und setzt ihnen gefälschte Mikrochips ein. Seine kriminelle Energie ist groß.
Warum geht das so lange gut? Warum schöpfen die Zollbeamten an den Grenzen keinen Verdacht? Wie trickst Zillinger die Kontrolleure aus?
Tierschmuggler Zillinger lernt die Menschen kennen, die sich gerne mit solch außergewöhnlichen Vögeln schmücken: Geschäftsleute, vermögende Sammler, Millionäre, die schon alles haben. Er erfährt, dass die bunten Aras das neue Statussymbol für Europas Oberschicht sind. Die Superreichen geben sich mit den exotischen Vögeln den Hauch des Exzentrischen.
Die Umwelt-Crime-Doku rekonstruiert den Fall des Vogelschmugglers und geht der Frage nach, wie es Johann Zillinger schafft, jahrelang die Behörden auszutricksen.
Hinweis
Personen
von: | Volker Wasmuth, Lena Solberg |
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