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Ein Slum in einer der ältesten und berühmtesten Städte der Welt: in
Neapel. Jürgen Neven-du Mont machte sich 1966 auf die Suche nach den Lebensverhältnissen vor allem der
Kinder in diesen Barackensiedlungen, in denen sich bis 13 Personen einen Raum und zwei Betten teilten. Und die Jungs ab dem sechsten, sieben Lebensjahr mussten sich ohnehin selbst durchbringen und schliefen nachts im Freien auf Parkbänken. Das waren die Scugnizzi. Aber es gab damals einen Pfarrer, der sich um sie kümmerte.
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Neapel in den 60er-Jahren. Hinter der Fassade der Traumstadt am Mittelmeer verbarg sich in einigen Teilen der Stadt bitterste Armut mit unvorstellbaren Lebensverhältnisse. Jürgen Neven-du Mont machte sich damals auf die Suche nach den Kindern in diesen Barackensiedlungen, in diesen Slums mitten in Europa. 4 bis 13 Personen wohnten in einem Raum, in dem es weder fließend Wasser noch Kanalisation gab und nur selten elektrisches Licht. Bis zu sechs Menschen teilten sich darin ein Bett. Neven-du Mont sagte dazu: „Es gehört viel Kraft dazu, unter diesen Verhältnissen nicht in Gleichgültigkeit zu versinken und Fröhlichkeit zu bewahren.“
Die Kinder waren unterernährt, hatten durch den dauernden Vitaminmangel aufgeblähte Bäuche. Jungs ab dem sechsten, siebten Lebensjahr waren dazu verdammt, sich selbst um ihr Überleben zu kümmern. Damit sie überhaupt zu Geld kamen, arbeiteten sie bis zu 14 Stunden am Tag als Austräger: sie holten Wasser, trugen die gefüllten Espressotassen von der Bar ins Büro usw. Was verdient wurde, wurde in Essen umgesetzt und am
Abend in irgendwelche Glücksspiele. Diese Straßenjungs hießen im neapolitanischen Dialekt „Scugnizzi“. Der weitere Lebensweg eines Scugnizzo war in der Regel vorgezeichnet: Er führte in die Kriminalität. Der Autor traf jedoch einen Priester, der selbst etliche Zeit unter den Scugnizzi gelebt hatte, um sie besser kennenzulernen. Zu der Zeit der Dreharbeiten lebte er immer noch in einer Wohnung in einer Barackensiedlung. Er versuchte, diesen Jungs zu helfen, damit sie aus ihrem Elend herauskamen. Er bot ihn ein Heim, das er selbst „Haus der Strolche“ nannte. Er würde gerne noch mehr machen, aber die Stadtverwaltung legt ihm immer wieder Steine in den Weg. Und die neue Schule, die gebaut wurde, war von Anfang zu klein, viel zu klein.
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