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Die Sängerin Tamara Danz war ein lebender Widerspruch. Weich und hart, bissig und sensibel, unnahbar und leidenschaftlich. Sie war die Rock-Diva, politische Aktivistin in der DDR und Quoten-Ossi nach der Wende. Mit nur 43 Jahren verstarb sie an Brustkrebs. Ein Schock für Fans und Band. Der Film ist ein Porträt der Sängerin und ihrer Band und gleichzeitig eine deutsch-deutsche Musikgeschichte.
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Am 22. Juli 1996, starb Tamara Danz mit nur 43 Jahren an Brustkrebs. Nur ein Jahr nach der Diagnose. Ein Schock für die Fans und vor allem für ihre Band. Ein Mythos ist entstanden um die frühverstorbene Sängerin. Es gibt heute ein Musical über sie, zwei Straßen wurden nach ihr benannt und es gibt vor allem ihre Lieder, die bis heute nachhallen. Tamaras Band „Silly“ trägt dieses musikalische Erbe weiter.
1983 beginnt der kometenhafte
Aufstieg von Tamara Danz mit ihrer Band Silly.
Tamara Danz, 1952 in Breitungen geboren, verbringt als Diplomatentochter große Teile ihrer Kindheit im Ausland, in Bulgarien und Rumänien. Aus Liebe zu den Eltern beginnt sie zunächst ein Sprachstudium, bricht es aber ab, um sich der geliebten Musik zuzuwenden. Sie beginnt als Sängerin beim DDR staatsnahen Singeklub „Oktoberclub“, tingelt dann mit der bekannten Horst Krüger Band durch die Lande und kommt 1978 mit 28 Jahren zur „Familie Silly“. Tamara Danz ist am Anfang ihrer Karriere eher schüchtern, keine Rampensau und voller Zweifel. 1981 lernt sie den Keyboarder und Komponisten Rüdiger „Ritchie“
Barton kennen und lieben, wenig später wird auch er Bandmitglied. 1983 beginnt der kometenhafte Aufstieg von Tamara Danz mit der Amiga-LP „Mont Klamott“: eine musikalische Revolution in der DDR-Rockszene. Sound und Texte sind ungewöhnlich und einzigartig für die Zeit.
Tamara Danz ist die unbestrittene Königin unter den ostdeutschen Rocksängerinnen. Es ist nicht nur ihre Stimme, es ist ihre Ausstrahlung - dieser Eigenwille und diese Distanziertheit, hinter der die Fans ihre Kraft und Verletzlichkeit spüren. Wie viele DDR-Bürger ist Tamara Danz zerrissen zwischen ihrer Liebe zur Heimat und der Unzufriedenheit über das reale Leben im Sozialismus. Aber auch privat ist sie zerrissen, muss sich zwischen zwei Männern entscheiden, die beide in ihrer Band spielen. Irgendwie funktioniert dieses Liebesdreieck und die beiden Männer, Uwe Hassbecker und Ritchie Barton, bleiben an ihrer Seite als Partner, Freunde und Band.
Der Film ist nicht nur ein Porträt der Sängerin oder der Band, er liefert auch eine deutsch-deutsche Musikgeschichte und einen Blick auf die einzigartige ostdeutsche Rockmusik, und er erzählt fast schon privat und intim von einer bedeutenden Sängerin und der Lücke, die sie durch ihren frühen Tod hinterlassen hat. Es geht um eine ostdeutsche Ikone, um Distanz und Nähe zu einem politischen System, um Popkultur, um die
Annäherungen zwischen Deutschland Ost und Deutschland West, um den Niedergang eines Staates, einen Neubeginn nach der Wende und natürlich um viel Musik.
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