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Jugendliche, die sich nicht mit ihrem Geburtsgeschlecht identifizieren und Hormone erhalten, um die geschlechtliche Entwicklung ihres Körpers zu ändern - in den Kliniken Europas ist das bereits Realität. In der Wissenschaft wird debattiert, ob diese Hormontherapie den Betroffenen wirklich hilft. Der Kinder- und Jugendpsychiater Florian Zepf vertritt die Position, dass junge Menschen einen frühen Eingriff später bereuen könnten - weil er unumkehrbar und mit Nebenwirkungen verbunden sei.
Psychotherapeutin Sabine Maur dagegen hält die Therapie für unverzichtbar, um das Leiden der Jugendlichen zu lindern.
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Der Kinder- und Jugendpsychiater Florian Zepf vertritt die Position, dass junge Menschen einen so frühen Eingriff später bereuen könnten. Viele würden sich später im Leben doch wieder mit ihrem Geburtsgeschlecht identifizieren. Die Eingriffe in die körperliche Entwicklung - durch Pubertätsblocker und gegengeschlechtliche Hormone - ließen sich dann aber nicht mehr rückgängig machen. Zumal sie mit schweren Nebenwirkungen verbunden seien. Zepf mahnt daher bei Minderjährigen zur Zurückhaltung mit einer Hormontherapie.Die Kinder- und Jugendpsychotherapeutin Sabine Maur dagegen hält sie für unverzichtbar, um das Leiden der Jugendlichen zu lindern. Denn das sei in vielen Fällen groß und reiche häufig bis hin zu Selbstmordgedanken. Mit der Pubertät beginnen sich die geschlechtsspezifischen Körpermerkmale stärker auszubilden. Lehnen Jugendliche diese an sich ab, wollen sie diese Entwicklung meist so früh wie möglich stoppen - denn nach Durchlaufen der Pubertät kann der Körper nur noch chirurgisch verändert werden. Maur ist sich sicher: Eine frühe Therapie kann Betroffenen helfen, später glücklicher zu leben. Der Psychologieprofessor Bertolt Meyer stellt sich der Debatte mit den beiden ExpertInnen und versucht, sich eine eigene Meinung zu bilden. Diese fällt überraschend eindeutig aus.
Hinweis
Personen
Regie: | Juri Mazumdar, Patrick Jütte |
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