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Oliver Stone ist
Amerikas schlechtes Gewissen. Der Regisseur, der seinem Land gerne den Spiegel vorhält, lebt das Kino als geradezu obsessive Suche nach der Wahrheit. Diese Obsession hat ihren Ursprung im Vietnamkrieg und in der Ermordung John F. Kennedys - zwei Traumata, die das Land für immer verändert haben.
Die Dokumentation zeichnet das Porträt eines erfolgreichen, aber auch umstrittenen Regisseurs, der auf seiner unablässigen Suche nach Wahrheit die Geschichte eines Landes erzählt, das sich seiner eigenen Wirklichkeit lange nicht stellen wollte.
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Ist es sinnvoll, alle Wahrheiten auszusprechen? Diese Frage drängt sich auf, wenn man das Werk von Oliver Stone betrachtet, einem engagierten und dezidiert politischen Filmemacher, der in seiner mit drei Oscars gekrönten Karriere unermüdlich die Lügen der USA aufgedeckt hat: zum einen die Lügen des Staates, der die Scheinheiligkeit der amerikanischen Demokratie und ihre Machtgier zu vertuschen sucht, zum anderen die Lügen des Liberalismus und seines Versprechens von Wohlstand für alle.
Und schließlich geht es ihm auch um die Lügen des Showbiz und dessen Verherrlichung von Oberflächlichkeit und Konsum. Die Suche nach der Wahrheit durchzieht Stones gesamtes Werk von Filmen der 1980er wie „Platoon“, „Geboren am 4. Juli“, „Salvador“ und „Wall Street“ über die 1990er
Jahre mit „JFK - Tatort Dallas“, „Natural Born Killers“ und „Snowden“ aus dem Jahr 2016. In den beiden erstgenannten, teilweise autobiografischen Filmen „Platoon“ und „Geboren am 4. Juli“ verarbeitete der Regisseur seine Erinnerungen an den Vietnamkrieg, an dem er als 20-jähriger Freiwilliger teilnahm.
Vietnam war für den jungen Stone - wie auch für sein Land - Trauma und Erkenntnis zugleich: eine tiefe Wunde, die ihn prägte und zu den Filmen inspirierte, in denen die USA zum Hauptdarsteller wurden. Sein Wille, trotz aller Schwierigkeiten und Kritik beharrlich die Schattenseiten Amerikas zu zeigen, brachte Stone seine größten Erfolge, aber auch Misserfolge, den Ruf eines Verschwörungstheoretikers und schließlich die Verbannung aus Hollywood ein. Vor allem sein jüngeres dokumentarisches Werk hat immer wieder für Schlagzeilen gesorgt und ihn zu einer umstrittenen Persönlichkeit auch außerhalb der USA gemacht.
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