Er ist ein Schlagerstar, der die Seele vieler Deutscher berührt. Keiner hat Wellen, Weite und Fernweh so oft besungen wie er: Freddy Quinn. Doch wer steckt hinter seinem Seemannsimage?
Aus seiner Biografie hat er stets ein Geheimnis gemacht, schuf im Laufe seiner langen Karriere seine eigene Legende.
„Terra X History“ geht auf Spurensuche: Wer ist Freddy Quinn wirklich, was ist Wahrheit, was Mythos?
Der Film erzählt von seinen Anfängen in Niederösterreich und Wien bei der Mutter und dem verhassten Stiefvater, von Jahren mit dem Vater in den USA, Zirkusabenteuern und fernen Reisen nach Marokko und
Algerien bis zum erfolgreichen Schlager-Star in der jungen Bundesrepublik. Sein Song „Heimweh“ erscheint 1956 und macht ihn zum Platten-Millionär. Das Lied bedient damals die Sehnsucht vieler Deutscher nach einer Welt, die es nicht mehr gibt. Freddy Quinns Songs tönen bald aus allen Jukeboxen, bis 1966 hat er sechs Nummer-eins-Hits und verdient ein Vermögen.
Im Kino laufen etliche Filme mit dem Schlagersänger in der Hauptrolle - mit viel Musik und wenig Handlung. Erst mit der Beatwelle wendet sich das Blatt für Freddy Quinn. Auch die deutsche Jugend hört jetzt lieber die Stones oder die Beatles, begehrt auf gegen die Elterngeneration. Freddy Quinn versucht mit einem politischen Song dagegenzuhalten: In „Wir“ singt er gegen die „Gammler“ und „Langhaarigen“ - und landet damit krachend daneben.
Das Fernsehen der 1970er- und 80er-Jahre bietet ihm weiter eine große
Bühne, er moderiert eigene Shows, spielt auch Theater und singt scheinbar unverdrossen seine Fernwehschnulzen. Dabei leidet er zunehmend unter seinem Seemannsimage. Am wohlsten fühlt er sich in der Manege, tritt immer wieder als
Artist und Clown auf, dreht Zirkusfilme und moderiert Zirkusshows. Sein Privatleben hält er streng geheim: Gerüchten zufolge heiratet er seine Managerin Lili Blessmann. Seine zweite Ehe schließt er mit 91 Jahren. Über fünf Jahrzehnte steht er auf der Bühne, als Sänger, Entertainer, Artist - und lässt sich dabei nie in die Karten schauen.