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Nach den Bundestagswahlen bestimmt der „Sonderfall Ostdeutschland“ wieder Talkrunden und Schlagzeilen. Oft wird dabei auch ein mediales Bild vom Osten Deutschlands gezeichnet, das seit mehr als 30
Jahren bestehende Stereotype reproduziert. Welche Auswirkungen haben die medialen Zuschreibungen bis ins Heute?
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Immer wieder bestimmt der „Sonderfall Ostdeutschland“ Talkrunden und Schlagzeilen. Oft wird dabei auch ein mediales Bild vom Osten Deutschlands gezeichnet, das seit mehr als 30 Jahren bestehende Stereotype reproduziert. Die ostdeutschen Bundesländer schaffen es mit Negativschlagzeilen oder zu Einheitsjubiläen oder Wahlen besonders oft in die überregionale
Berichterstattung. Welche Auswirkungen haben die medialen Zuschreibungen bis ins Heute?ARD-MIMA-Moderator Tino Böttcher führt die Zuschauer anhand medialer Stories und Skandale wie der BILD-Geschichte um den verstorbenen Joseph aus Sebnitz, Christian Pfeiffers „Töpfchen-Theorie“, der SPIEGEL-Story vom „Milliardengrab“ oder der Berichterstattung zu PEGIDA durch drei Jahrzehnte Ostdeutschland-Berichterstattung. Der Einstieg erfolgt mit dem wohl bekanntesten Ossi-Klischee: „Zonen-Gaby“. Das stilisierte Foto auf dem Titanic-Cover, entstanden im November 1989 in einem westdeutschen Fotostudio, spielte mit den Klischees, die Medien schon frühzeitig vom Osten entstehen ließen. Mit KI-Unterstützung wird im Film sichtbar gemacht, welches Bild von Ostdeutschen entsteht, wenn man die mediale Berichterstattung über die ostdeutschen Bundesländer zur Grundlage nimmt. Aus einer systematischen
Auswertung von tausenden Presseartikeln zeichnet die KI ein bis heute erstaunlich gleichförmiges Image von Ostdeutschen: meist ältere Menschen, oft im Widerstands-Duktus - auf Demonstrationen, vor baufälligen Häuserzeilen oder in seltsam einsamer Kulisse. Nur in den 2000er Jahren bemerkt man kurz eine leichtete Veränderung - der auf dem Medienbild beruhende „KI-Ossi“ ist jünger und lächelt. Es ist das Jahrzehnt, in dem auch eine jüngere Generation Ostdeutscher beginnt, sich medial zu präsentieren. Die 90-minütige Dokumentation von Anett Friedrich und Christoph Peters analysiert mit Expertinnen und Experten, Journalisten und Porträtierten welche medialen Zuschreibungen wann und wie entstanden sind, welche Ereignisse und Medien-Mechaniken sie geprägt haben und erörtert, wie sie bis heute wirken.
Hinweis
Personen
von: | Anett Friedrich, Christoph Peters |
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