Können Geiseln tatsächlich Zuneigung für ihre Entführer entwickeln - vielleicht sogar Liebe? Psychologe Leon Windscheid beleuchtet das sogenannte Stockholm-Syndrom und zeigt, wie Todesangst unser Denken und Fühlen beeinflusst.
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Können Geiseln tatsächlich Zuneigung für ihre Entführer entwickeln - vielleicht sogar Liebe? Psychologe Leon Windscheid beleuchtet das sogenannte Stockholm-Syndrom und zeigt, wie Todesangst unser Denken und Fühlen beeinflusst.

Thumb für "Stockholm Syndrom: Wenn aus Angst Nähe wird", Presenter Leon Windscheid
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Können Geiseln Verständnis oder Sympathie für ihre Entführer entwickeln? Ein Banküberfall in den Siebzigern prägte den Begriff „Stockholm-Syndrom“, der bis heute in der Kritik steht.
Wie reagieren Menschen in Extremsituationen? Bei der Geiselnahme am Norrmalmstorg sorgte Geisel Kristin Enmark für Schlagzeilen: Sie soll sich in Entführer Clark Olofsson verliebt haben. Noch heute lohnt sich ein Blick auf ihre Geschichte.
Das, was als Stockholm-Syndrom weltberühmt wurde, ist bis heute keine offizielle Diagnose und in keinem medizinischen Standardwerk zu finden.
Psychologe Leon Windscheid zeigt den Mechanismus auf, bei dem Opfer von Geiselnahmen oder Entführungen Verständnis, Sympathie oder gar Identifikation mit den Tätern entwickeln und mit ihnen kooperieren. Was wie Zuneigung aussieht, ist eigentlich ein Überlebensreflex des Gehirns.
Beim sogenannten Stockholm-Syndrom spielte auch die Presse, die damals live berichtete, eine große Rolle. Die „verliebte Geisel“ - eine perfekte Schlagzeile. Doch warum richtet sich der Blick häufig auf die Frauen? Die Psychologin Dr. Maggie Schauer weiß: Wir schützen uns vor der Vorstellung, dass es jedem passieren kann. Victim Blaming entsteht oft genau dann - aus Vermeidung und Angst, uns mit dieser Realität auseinanderzusetzen.
Um die Faszination für „Bad Boys“ nachzuvollziehen, muss man gar nicht erst mit einem Straftäter zusammen sein. Sie zeigt sich längst im Alltag - in Filmen, Serien. Die Dark-Romance-Literatur boomt: Geschichten, die Gewalt, Kontrolle und toxische Beziehungen romantisieren. Es geht um Macht, Kontrolle und Begehren.
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| Moderator: | Leon Windscheid |