Land im Gezeitenstrom

Von der Waddenzee zum Ijsselmeer

bis 16:15
Natur und Umwelt
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  • HDTV
  • 20260110151500
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    Im Norden die Waddenzee und die Friesischen Seen, im Süden das Zeeland-Delta und dazwischen das Ijsselmeer. Die Niederlande sind durch die verschiedensten Landschaften geprägt, entstanden durch die Urgewalt des Wassers, geformt vom Menschen, der seit Jahrhunderten ankämpft gegen Hochwasser, Sturm und Flut. Das Ijsselmeer ist eines seiner jüngsten Werke. Vor 100 Jahren noch eine riesige Nordseebucht, die Zuiderzee, die vom Meer abgetrennt zu einem Süßwassersee geworden ist. Große Teile sind heute Polderland, bis zu fünf Meter unter dem Meeresspiegel. Darüber thronen - nun weit im Binnenland - die alten Inseln Urk und Schokland. Schokland zählt zum UNSECO-Welterbe und Urk wird von Menschen bewohnt, die noch immer ihr abgeschiedenes Inselleben führen. Sie bewirtschaften den alten Meeresboden um sich herum und stoßen beim Graben gelegentlich auf gestrandete Schiffe ihrer Vorfahren. Rund um das Ijsselmeer, durch die Provinzen Nordholland, Flevoland und Overijssel geht es um Menschen und Geschichten, die vom Gezeitenmeer geprägt sind, vom Leben am und mit dem Wasser. In Kampen ist es ein Zigarrenmacher, der früher seinen Tabak aus dem Seehandel bezog, als Kampen noch ein Nordseehafen war. Als die Gezeiten über die Ijssel weit ins Binnenland hineingriffen, wuchsen Orte wie Giethoorn aus der Moorlandschaft heraus, auch „Venedig des hohen Nordens“ genannt. Im Nationalpark De Weerribben flattert dem Filmteam einer der seltensten Schmetterlinge Europas vor die Kameralinse. Nobel wird es auf der Huisman-Werft in Vollenhove, dort werden royale Jachten gebaut, Superschiffe für Superreiche aus modernsten Materialien. Ganz anders die Batavia-Werft auf dem jungen Flevolandpolder. Originalgetreu rekonstruiert man hier vom Segel bis zur Holzplanke historische Schiffe der Ostindienkompanie, die den Niederlanden im sogenannten goldenen Zeitalter des 17. Jahrhunderts Weltruhm und Reichtum einfuhren. Einmal im Jahr treffen sich in Erinnerung daran die großen Frachtensegler zum Klipperrace, der größten Regatta auf dem Ijsselmeer. Ihren Hauptsitz hatte die Ostindienkompanie in Amsterdam, dort, wo auch der Amsterdamer Pegel „erfunden“ wurde - ein Höhenbezugspunkt, auf den sich noch heute Wasserstandsangaben und -berechnungen in Europa beziehen. Der Film zeigt das älteste bespielbare Glockenspiel und seinem Klokkenisten, die künstliche Festungsinsel Pampus und den Beemster Polder. Stark und geschickt sind die Käseträger in Alkmaar und Edam. Und das Nordholländische Dünenreservat entpuppt sich als riesiger Trinkwasserfilter. Enkhuizen und Medemblik sind die Touristenorte in der Provinz Nordholland - malerisch und früher sehr bedeutend. Wie auch Hoorn, die Stadt, aus der die waghalsigen Kap Hoorniers aufbrachen. Vorräte und Wasser für die lange Reise bunkerten sie auf der Reede vor Texel, der Nordseeinsel der strandräubernden Jütter und putzigen Schafe. Einmal auf ihren platten Rücken gekullert, strampeln sie um ihr Leben. Skurril, wie fast alle Begegnungen auf dieser Filmreise rund um das Ijsselmeer.

    Hinweis

    Personen

    Regie:Manfred Schulz
    von:Manfred Schulz, Andrea Dorschner


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