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Der Steirer Mich Kemeter ist zurzeit wohl der vielseitigste Felskletterer in Österreich. Im Gesäuse hat er vor wenigen Jahren mit der Rotpunkt-Begehung vom „Weg durch Hedis Kaiserschmarrn“, einer der schwersten Alpintouren der Welt, Klettergeschichte geschrieben. Doch auch als Highliner, Basejumper und Skydiver gehört er zur Weltspitze. Wie Mich Kemeter, der Perfektionist, der alles andere als ein lebensmüder Hasardeur ist, tickt, das erzählt dieses filmische Bergwelten-Porträt.
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Kaum einer vereinigt in sich derart viele alpine Spezialdisziplinen wie Mich Kemeter. Als Basejumper und Wingsuiter hat er weltweit eine Reihe spektakulärer Acts vorzuweisen, als Slackliner promeniert er tausend Meter über dem Boden zwischen Heißluftballons oder stellt bereits 2013 einen Waterline-Weltrekord auf, bei dem er 250 Meter auf dem dünnen Slackline-Band über den Grünen See im Hochschwab-Gebiet geht. Der Hintergrund ist ein ernster: sein Großvater kämpft von 1999-2006 mit einer Bürgerinitiative einen zähen Kampf gegen die Behörden um die Erhaltung des Sees, der heute als Naturjuwel und beliebtes Ausflugsziel gilt - und dann 2006 endlich auch unter Naturschutz gestellt wird. In Erinnerung an seinen Großvater und dessen unermüdliche Bemühungen um die Erhaltung des Grünen Sees wagt sich Mich damals an diesen Weltrekord.
Seine Free-Solo Klettereien und extremen Highlines muten halsbrecherisch an, doch Mich Kemeter ist alles andere als ein draufgängerischer oder gar lebensmüder Hasardeur. Der gebürtige Tragößer, der im steirischen Mürztal lebt, balanciert, fliegt und klettert über Abgründe, in die viele Menschen nicht einmal zu blicken wagen. Die Freiheit, sich jederzeit in der Natur bewegen zu können und sich über Monate einem neuen und herausfordernden Projekt widmen zu können, steht für ihn an oberster Stelle. Seine Leichtigkeit beeindruckt und lässt auch schaudern: ein kleiner Fehler bei der Vorbereitung, ein falscher Griff oder Schritt in der Ausführung, eine kurze Unkonzentriertheit ... dann ist es vorbei mit der Freiheit - und im schlimmsten Fall mit dem Leben.
Mich Kemeter hat seinen Kletter-Fokus zuletzt wieder auf die heimatlichen Gesäuseberge gelegt, wo er an einem nach wie vor ungelösten Problem in der Dachl-Nordwand arbeitet, der Route „Dachinierer“.
Hinweis
Personen
| Regie: | Florian Scheimpflug |
| Redaktion: | Franz Fuchs |