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Mozarts c-Moll-Messe weist familiäre Bezüge auf: sie entstand 1782 nach seiner Hochzeit mit Constanze, der er das Werk widmete und die vermutlich bei einer Aufführung selbst die Sopranpartie übernahm. Ebenso wie das unvollendete Requiem gilt die Messe als Glanzpunkt innerhalb Mozarts Kirchenmusik ...
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Die „große“ c-Moll-Messe von Wolfgang Amadeus Mozart, Köchel-Verzeichnis 427, weist familiäre Bezüge auf: sie entstand 1782 kurz nach seiner Hochzeit mit Constanze, der er das Werk zueignete und die vermutlich bei einer Aufführung selbst die Sopranpartie übernahm. Ebenso wie das unvollendete Requiem gilt die c-Moll-Messe als Glanzpunkt innerhalb Mozarts Kirchenmusik - in ihrer kontrapunktischen Kunst geschärft an der Auseinandersetzung mit Bach, aber dennoch stilistisch auf der Höhe der Zeit.
Mozart schrieb die Messe ohne einschränkendes Reglement einer Gottesdienstordnung oder eines Dienstherrn. So entstand eine charakterstarke, durch und durch individuelle Vertonung des Mess-Textes. Leider ließ Mozart sie unvollendet - und trotzdem lässt die c-Moll-Messe mit monumentalen polyphonen Chören und ausgedehnten virtuosen Solonummern die „normalen“ Messvertonungen weit hinter sich. Ein neuartiges Espressivo, eine tiefgreifende Seelensprache von bisweilen meditativer Qualität haben Raum gefunden in einer bemerkenswert ausbalancierten Synthese der Gegensätze: Die Nachwelt würdigte bald den Ausnahmerang von Mozarts Messtorso: Die c-Moll-Messe KV 427 teilt sich ihr künstlerisches Ansehen nur mit den Spitzenwerken der Gattung, mit Bachs h-Moll-Messe und Beethovens Missa solemnis.
In dieser Aufzeichnung aus dem Prinzregententheater in München unter der Leitung von Howard Arman führte der Chor des BR Mozarts c-Moll-Messe erstmals mit einem Orchester auf Originalinstrumenten auf - der renommierten „Akademie für Alte Musik Berlin“. Das Musizieren in historischer Aufführungspraxis schärft die Wahrnehmung von Mozarts Satzkunst und seinem unverwechselbaren Sinn für Klangfarben.
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