Haeberli

Schweiz, 2020
bis 16:40
Kochshow
  • Stereo
  • Untertitel
  • HDTV
  • 20251227160000
VPS 00:00

Übersicht

Sein halbes Leben verbrachte Adolf Haeberli im mondänen St. Moritz in seinem bröckelnden Haus - von den Dorfbewohnern Villa «Heb di fest» genannt. Mit seinen Protestbriefen hielt er die Gemeinde auf Trab. Nun ist das Dorforiginal mit unordentlichem Eigensinn gestorben. Ein liebevolles Portrait.

Themen

    Details

    Eigentlich sei er ein ordentlicher Mensch, hat Adolf Haeberli noch in einem Interview mit dem BLICK im November 2025 erzählt. Erst nach dem Tod seiner Mutter 2006 habe das Chaos im Haus angefangen. In jungen Jahren hatte er als Banker in Genf gearbeitet. Nach dem Tod seines Vaters kehrte er ins Engadin zurück, um seiner Mutter in ihrem Coiffeurs- und Schönheitssalon zu helfen. Nebst der Buchhaltung spezialisierte er sich auf Maniküre und Pediküre. Täglich war er damit beschäftigt, sich alle möglichen Zeitungen umsonst aus den Hotels im Ort zu beschaffen. Zwischen den Papierstapeln zu Hause, er warf anscheinend nie eine Zeitung weg, verfasste er auf seiner klappernden Schreibmaschine zahllose Briefe an die Obrigkeiten: die Gemeinde, die Polizei, die Staatsanwaltschaft, das Bundesgericht. Ein oder gleich mehrere Betrugsfälle galt es aufzudecken. Eine Antwort bekam er jedoch nie. Er mischte sich aber auch gern unter die Leute, zum Beispiel verkleidet an einem Kostümball im Fünf-Sterne-Hotel, beim Cresta Run und beim obligatorischen Schiessen. Der deutsche Regisseur Moritz Müller-Preißer hat ein kurzweiliges und liebevolles Portrait über den kreativ Ungehorsamen geschaffen. Adolf Haeberli ist Mitte November im Alter von 91 Jahren gestorben.

    Hinweis

    Personen

    Regie:Moritz Müller-Preißer
    Drehbuch:Moritz Müller-Preißer


    TVinfo
    X