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In den 1960er-Jahren ist die Arbeit der Heimschneider noch nicht ganz ausgestorben. Zwar werden auch in der Textilindustrie die meisten Kleidungsstücke in maschineller Fließbandarbeit hergestellt, doch insbesondere bei Sonderanfertigungen und Einzelteilen arbeiten die Firmen noch immer mit Heimschneidern zusammen.
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Aschaffenburg stand im Jahr 1964 im Zentrum der Herrenbekleidungsindustrie in der Bundesrepublik. Jeder vierte bis fünfte Anzug wurde dort produziert, dementsprechend groß war die Anzahl an Kleiderfabriken. Um den Mangel an Arbeitskräften auszugleichen, setzte man verstärkt auf maschinelle Produktion, bei einer Arbeitszeit von 42 Stunden in der Woche.
Diese Arbeitsweise war neu, denn von 1873 bis zum Ersten Weltkrieg bildeten die Heimschneider das Fundament der Produktion. Doch auch in den 1960er-Jahren konnten die Textilfirmen noch nicht ganz auf die Heimschneider verzichten. Ein aussterbender Beruf, wie Herr Amrhein aus Frammersbach im Spessart schildert, da 14 Stunden Tage keine Seltenheit seien.
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