Mit dem Schlickschlitten fing es an

Krabbenfischerei an der Nordsee

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Reportage
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    Die Krabbenfischerei an der Küste hat eine lange Tradition. Die bunten Kutter gehören für Einheimische und Touristen zum Norden wie Leuchttürme, Windmühlen und das Meer. Doch die Zahl der Schiffe in Niedersachsen ist rückläufig. Selten wagen junge Männer noch das Risiko, wie ihre Väter und Großväter auf Krabbenfang zu gehen.Die ersten Garnelen wurden mit Reusen gefangen. Dazu fuhren die Fischer mit sogenannten Schlickschlitten ins Wattenmeer. Etwa ab 1870 gingen die Männer dann mit Segelbooten und Schleppnetzen auf Krabbenfang. Um 1910 hatten die ersten Kutter dann auch Motoren. Diese Art der Krabbenfischerei setzte sich nach dem Ersten Weltkrieg auch flächendeckend durch, ihre Blütezeit war in den 1960er- und 1970er-Jahren. Seit einiger Zeit ist die Zahl der Kutter in Niedersachsen aber rückläufig. Während im Jahr 2000 noch 134 Schiffe gemeldet waren, gibt es jetzt noch knapp 100.Nahezu alle Krabben aus Niedersachsen werden von niederländischen Großhändlern aufgekauft und zum Pulen nach Marokko gebracht. Dort sind die Lohnkosten niedriger, der weite Weg nach Afrika lohnt sich betriebswirtschaftlich. Das war bis Anfang der 1990er- Jahre noch anders. Damals brachten die Fischer ihren Fang nach Hause, wo die Frauen die Krabben auf dem Küchentisch pulten. Für viele Familien war das ein lohnender Nebenerwerb und nicht wenige finanzierten damit ihren Hausbau. Die Schälung der Krabben auf dem Küchentisch wurde dann zwar nicht direkt verboten, aber durch die Hygieneanforderungen nahezu unmöglich.Fast alle Kutter in Ostfriesland wurden in der Bültjer Werft in Ditzum gebaut, mehr als 200 Stück. Das letzte Holzschiff wurde im Jahre 1990 ausgeliefert. Heute sind an der Küste fast nur noch Eisenschiffe im Einsatz. Einige alte Holzkutter sind für die Touristen zu Ausstellungszwecken aufgearbeitet worden und liegen nun als Fotomotiv in den Häfen.

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    Redaktion:Joachim Grimm
    von:Johann Ahrends


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