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Kriminellen Welpenhändlern auf der Spur (2025)

bis 20:15
Reportagereihe
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„Dieses Geschäft ist grausam. Mutterhündinnen leiden in Osteuropa in dunklen Verschlägen als Gebärmaschinen, ihre todkranken Welpen werden im Westen für sehr viel Geld verkauft“, erzählt Birgitt Thiesmann von der Tierschutz- Stiftung „Vier Pfoten“. Seit vielen Jahren engagiert sie sich gegen den illegalen Welpen-Handel. Experten schätzen den Gewinn der Hunde-Mafia in Europa auf rund eine Milliarde Euro pro Jahr. Birgitt Thiesmann heftet sich an die Fersen der Welpen-Händler, folgt ihren Spuren quer durch Europa. Sie hält Kontakt zu Tierheimen, Polizei, Tierärzten und betrogenen Welpen-Käufern. Regelmäßig hilft Birgitt, Welpen amtlich zu beschlagnahmen.

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    „Ja, ich bin schon mal körperlich angegriffen worden, und natürlich kriegt man auch Drohungen“, sagt Birgitt Thiesmann von der Tierschutz-Stiftung „Vier Pfoten“, „das gehört in diesem Geschäft einfach dazu.“ Birgitt war über 20 Jahre Reporterin für die „Bravo“, nach einer Reportage über den illegalen Welpen-Handel in Europa fing sie bei „Vier Pfoten“ an. Seither kämpft sie gegen die kriminellen Händler. Experten schätzen, dass mit den jungen Hunden in Europa jährlich rund eine Milliarde Euro verdient werden. Damit ist der illegale Welpen-Handel ähnlich lukrativ wie der kriminelle Handel mit Drogen, Waffen oder Frauen. „Dabei sind die Welpen meist todkrank. Sie werden nicht geimpft und entwurmt, viele von ihnen sterben direkt nach dem Verkauf“, sagt Birgitt, die den Kontakt zu vielen betrogenen und schockierten Käufern hält. Regelmäßig folgt sie den Routen der kriminellen Welpen-Händler quer durch den Kontinent. In Prag trifft sie eine Aussteigerin. Die Frau war eine sogenannte „Vermehrerin“ - Tierschützer sprechen bei den kriminellen „Welpenfabriken“ nie von einer „Zucht“. Birgitt erhofft sich neue Insider-Informationen und wird nicht enttäuscht: Sie erfährt von einer weiteren, bisher unbekannten „Vermehrerstation“ in der Nähe von Prag. „Das hat überhaupt nichts mit verantwortungsvoller Zucht zu tun“, sagt Birgitt. Die Folgen kann sie überall in Europa sehen: überfüllte Tierheime in Deutschland und verhaltensauffällige Welpen in den Zwingern belgischer Hundehändler. Immerhin: Regelmäßig gelingen Birgitt und ihren Mitstreitern kleinere Erfolge. Sie gibt sich bei zwielichtigen Händlern als interessierte Welpen-Käuferin aus - und holt anschließend Amtsveterinäre und die Polizei dazu, um offensichtlich nach Deutschland eingeschmuggelte Welpen beschlagnahmen zu lassen.

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