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Der französische Journalist Alfred de Montesquiou ist seit Jahren im Nahen Osten als Reporter unterwegs - die Region begeistert ihn. Berufsbedingt hat er vor allem erfahren, welche Kriege und Krisen sich hier abspielen. Diesmal folgt er auf den Spuren von Marco Polo der alten Seidenstraße und zeigt alles, was diesen Teil der Welt erstrahlen lässt - seine jahrtausendealten Kulturen und Zivilisationen, die den Westen stets bereichert haben.
Von den 4.000 Meter hohen Himalaya-Ausläufern kommt Alfred de Montesquiou im nordwestlichen China in die Turfan-Senke auf minus 154 Meter - einer der am tiefsten liegenden Orte der Welt. Nachdem er sich in der Oase Gaochang mit Weinanbaumethoden befasst hat, besucht er am Rande der Ruinenstadt eine riesige Nekropole, in der das Wüstenklima die Leichname auf natürliche Weise mumifiziert hat. In der noch bestehenden Wüstenstadt Turfan erkundet Alfred de Montesquiou den Untergrund: Dank eines ausgeklügelten Systems von Tunneln und Kanälen ist Wasser hier im Überfluss vorhanden. Zu Chinas wichtigsten Ausgrabungsstätten und Touristenattraktionen gehört die Ruinenstadt Yar - auch ihre Kultur wurde von der Seidenstraße geprägt.
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Von den 4.000 Meter hohen Himalaya-Ausläufern kommt Alfred de Montesquiou im nordwestlichen China in die Turfan-Senke auf minus 154 Meter - einer der am tiefsten liegenden Orte der Welt. Am Rand der Senke erheben sich die Flammenden Berge aus Sandstein, eine der heißesten Gegenden der Erde mit Temperaturen über 50 Grad Celsius im Sommer und weniger als minus 20 Grad im Winter. Die Oase Gaochang war eine wichtige Station an der Nordroute der Seidenstraße, die von Kaxgar aus, einen Bogen um die Taklamakan-Wüste macht und nach Dunhuang führt, wo die Chinesische Mauer beginnt. Trotz der extremen Klimabedingungen am Rand der Wüste Gobi war die Turfan-Senke schon sehr früh besiedelt, seit Urzeiten werden dort Reben angebaut.
In dieser Region leben Uiguren, ein turksprachiges Steppenvolk islamischen Glaubens, das zu Chinas Minderheiten zählt. Zu Gast bei einer uigurischen Familie lernt Alfred de Montesquiou viel über die Weinanbaumethoden und die lokale Küche der Uiguren. Dort, wo die Bauern ihre Reben angepflanzt haben, lag früher eine wichtige Station der Seidenstraße, die man „die schimmernde Perle der Karawanen“ nannte. Marco Polo beschrieb die Stadt Gaochang als die Hauptstadt des Uigurenreichs, das dem Kublai Khan tributpflichtig war, nachdem der Enkel von Dschingis Khan den chinesischen Kaiserthron erobert hatte. Heute ist von der Stadt eine weite Ruinenlandschaft übrig, die das trockene Wüstenklima über die Jahrhunderte konserviert hat.
Gaochang war nicht nur eine Handelsstation an der Seidenstraße, sondern auch eine Stadt der Gelehrten. Buddhistische Pilger aus Indien verbreiteten hier ihre Erkenntnisse, christliche Nestorianer bauten ihre Kirchen und auch persische Spuren sind noch deutlich sichtbar. Am Rand von Gaochang erhebt sich ein neuer Tempel, der zu Ehren der Kultur errichtet wurde, die heute die Wüste Gobi dominiert. Im Verlauf von 15 Jahrhunderten haben die Einwohner von Gaochang auf zehn Quadratkilometern eine Nekropole mit über tausend Gräbern und Höhlen angelegt. Die Luft in der Turfan-Senke ist so trocken, dass die Leichen auf natürliche Weise mumifiziert wurden. In der noch bestehenden Wüstenstadt Turfan ist dank eines ausgeklügelten Systems von Tunneln und Kanälen Wasser im Überfluss vorhanden. Alfred steigt in eine der Galerien hinab, um sich mit Arbeitern zu treffen, die dieses Netzwerk instandhalten.
Die Ruinenstadt Yar gehört zu Chinas wichtigsten Ausgrabungsstätten und Touristenattraktionen. Sie verdeutlicht die Bemühungen der Chinesen, in der Region Fuß zu fassen. Im 2. Jahrhundert errichteten sie auf dem Felssporn zwischen zwei Flüssen eine Garnisonsstadt mit Höhlenwohnungen. Aber die Ursprünge von Yar, auch Jiaohe genannt, liegen viel länger zurück und keiner weiß, wer die ersten Siedler waren. Durch die Seidenstraße haben sich auch hier Völker, Religionen und Kulturen gekreuzt, weiß der Archäologe Xu Dongliang. In einem Park vermittelt die Jugend von Urumchi zuletzt ein recht dynamisches Bild des modernen Chinas.
Die Texte datieren von 2017, dem Produktionsjahr des Programms.
Hinweis
Synchronfassung
Personen