Übersicht
Industriekletterer arbeiten an einem Seil befestigt in schwindelerregender Höhe. In Frankreich passieren die meisten tödlichen Arbeitsunfälle beim Verrichten von Tätigkeiten mit Seilzugangstechnik - es ist einer der gefährlichsten Berufe des Landes. Die Schweißer, Maurer, Reinigungskräfte und von Gemeinden beauftragten Arbeiter kommen immer dort zum Einsatz, wo sich ansonsten niemand hintraut. Die ehemals freischaffende Grafikerin Ella Freeman hat den Beruf wie viele andere Höhenarbeiter erst über Umwege für sich entdeckt und irgendwann den Bildschirm gegen ein Seil eingetauscht. Seitdem tourt sie durchs Land und fährt als Leiharbeiterin von einer Baustelle zur nächsten. Grégory Molina hat aufgrund der zahlreichen Unfälle und der prekären Arbeitsverhältnisse die Gewerkschaft „Cordistes en colère, cordistes solidaires“ (Wütende und solidarische Höhenarbeiter) mitgegründet, um Arbeitnehmerrechte und Sicherheitsbedingungen zu verbessern.
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Industriekletterer arbeiten an einem Seil befestigt an den Außenwänden von Bürogebäuden, Windrädern, Silos oder Steilhängen in schwindelerregender Höhe von mitunter bis zu mehreren Hundert Metern. Die Schweißer, Maurer, Reinigungskräfte und von den Gemeinden beauftragten Arbeiter gehen dabei enorme Risiken ein: In Frankreich kommen die meisten tödlichen Arbeitsunfälle beim Verrichten von Tätigkeiten mit Seilzugangstechnik vor.Die ehemals freischaffende Grafikerin Ella Freeman hat den Beruf wie viele anderen Höhenarbeiter erst über Umwege für sich entdeckt und irgendwann den Bildschirm gegen ein Seil eingetauscht. An Steilhängen in ganz Frankreich bringt sie Vorrichtungen zum Schutz vor Steinschlag an. Mit ihrem Lebensgefährten und Kollegen Yohann tourt sie durch das Land und fährt - für ihren Beruf typisch - als Leiharbeiterin von einer Baustelle zur nächsten.Grégory Molina ist seit circa zehn Jahren Industriekletterer. Nachdem er Zeuge zahlreicher Berufsunfälle wurde, hat er die erste Gewerkschaft für Höhenarbeiter gegründet: „Cordistes en colère, cordistes solidaires“ . Ziel ist es, Industriekletterer zu unterstützen, die einen Berufsunfall hatten, Sicherungsschulungen für das Arbeiten mit Seilzugangstechnik anzubieten und für bessere Arbeitsbedingungen einzutreten.Liam Bouttémy ist 22 Jahre alt und träumt davon, Höhenarbeiter zu werden. Der Beruf reizt ihn trotz seiner Gefahren. Wie viele Industriekletterer kommt auch er aus dem Bergsport: Mit fünf oder sechs Jahren hat seine Mutter ihn zum Klettern angemeldet. Der Höhenarbeiter in Ausbildung wünscht sich, später auf Baustellen inmitten der Natur zu arbeiten.
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Nah dran, authentisch, echt - der Mensch im Mittelpunkt. In 30 Minuten taucht Re: in Lebenswelten ein und macht Europas Vielfalt erlebbar. Von montags bis freitags um 19.40 Uhr und jederzeit im Netz.