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Ninive wird in der Bibel als die Stadt der Sünde dargestellt. Ihre Bewohner als grausam, verdorben und gottlos. Warum ein so finsteres Bild? Und wie war Ninive wirklich? Unter dem irakischen Mossul liegen die Überreste der Metropole: mächtige Mauern, prachtvolle Reliefs, Bauten einer Kultur, die sich selbst als gewaltvoll inszeniert. Kann Ninive wirklich Buße tun, oder trifft die Stadt ein anderes Schicksal? Gott schickt den Propheten Jona nach Ninive, um die Bewohner zu warnen, dass er ihre Stadt zerstören werde, wenn sie keine Buße tun. Aufgeschreckt von dieser Prophezeiung besinnen sich die Menschen und zeigen Reue. Sogar die Tiere legen Bußgewänder an. Daraufhin verschont Gott die Stadt. Diese Erzählung findet sich im Alten Testament. Doch wurde die Stadt tatsächlich vor ihrer Zerstörung verschont? Archäologische Funde deuten auf ein anderes Szenario hin und zeigen Spuren einer Verwüstung: verkohlte Mauern, Skelette und Überreste erbitterter Kämpfe. Ninive wird 612 vor Christus in einem Rachefeldzug seiner Feinde zerstört. Ist die Geschichte von Jona also nur eine Legende? Historische Quellen deuten auf eine politische Krise im 8. Jahrhundert vor Christus hin, die den wahren Kern des biblischen Mythos bilden könnte. Forscherinnen und Forscher zeichnen das Bild einer komplexeren Stadt als in der Überlieferung dargestellt: stolz, grausam - und selbst Opfer der Gewalt, die sie einst über andere gebracht hat. Die Dokumentation von ZDFinfo gibt spannende Einblicke in ihre Arbeit und berichtet über die neuesten Forschungsergebnisse. Ob grausame Herrscher oder apokalyptische Katastrophen - die Bibel ist voller sagenhafter Geschichten. Doch was gehört ins Reich der Mythen? Und was beruht womöglich auf wahren Begebenheiten?
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