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Der Kampf eines Bürgermeisters um sein globales Dorf (2025)

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Reportage
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Domenico Lucano, Bürgermeister von Riace, will verhindern, dass sein Dorf in Süditalien ausstirbt. Seine Idee ist, Migrantinnen und Migranten aufzunehmen. Hier sind Fremde willkommen. Sie bekommen ein Zuhause und das Dorf neue Einwohner. Das Projekt gilt vielen als beispielhaft. Aber für die rechte Regierung in Rom ist Riace ein Schandfleck. Der Staat hat dem Dorf das Geld für Flüchtlingshilfe gestrichen und überzieht Domenico wegen seiner Willkommenspolitik mit Prozessen. „Das ist eine politische Verfolgung“, sagt der linke Bürgermeister und verteidigt seine Idee weiterhin.

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    Details

    Domenico Lucano ist Bürgermeister von Riace. Der 68-Jährige will verhindern, dass sein Dorf im Süden Italiens ausstirbt. Die Einheimischen wandern aus - auf der Suche nach Arbeit. Ein typisches Beispiel für die Landflucht in Kalabrien. Mimmo, so nennen alle den Bürgermeister, will das nicht akzeptieren. Er heißt Geflüchtete willkommen. Sie bekommen hier ein neues Zuhause und das Bergdorf neue Einwohner. Im „globalen Dorf“, wie Mimmo das Projekt nennt, gibt es keine Ressentiments gegen Fremde. Im Gegenteil: Sie verkörpern die Hoffnung auf das Weiterleben Riaces. Akpao Gatzaro ist erst vor kurzem mit seiner Familie angekommen. Er ist politischer Flüchtling aus Togo, seine Frau Sylvie stammt aus dem Kongo. Für ihre zwei kleinen Söhne wünschen sie sich ein sicheres Leben in Italien. Das Willkommensmodell von Riace gilt vielen als beispielhaft. Aber für die rechte Regierung in Rom ist Riace ein Schandfleck in Italien. Der Staat hat dem Dorf das Geld für Flüchtlingshilfe gestrichen und überzieht Mimmo wegen seiner Willkommenspolitik seit Jahren mit Prozessen. „Das ist eine politische Verfolgung. Ziel ist es, das Modell Riace zu zerstören, weil es eine Lösung zur Bewältigung der globalen Migration vorschlägt“, sagt der linke Bürgermeister. Mimmo gibt trotz der Anfeindungen nicht auf. Er wurde 2024 zum vierten Mal wiedergewählt. Im Juni desselben Jahres zog er auch ins EU-Parlament ein. Er setzt sich dafür ein, dass seine Vision in Europa kein Einzelfall bleibt.

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