PFAS - Ewiges Gift: vertuscht und verharmlost

Frankreich, 2025
bis 21:00
Dokumentation
  • Stereo
  • Breitwand-Format 16:9
  • HDTV
  • 20251212201500
VPS 00:00

Trinken verboten! Im November 2022 wird das Trinkwasser in Rumilly als für den Verzehr ungeeignet eingestuft. Es ist stark durch PFAS belastet.


Bildauswahl:


Bild 1

Trinken verboten! Im November 2022 wird das Trinkwasser in Rumilly als für den Verzehr ungeeignet eingestuft. Es ist stark durch PFAS belastet.


Bild 2

PFAS-Chemikalien sind extrem stabil und gelten daher als "Ewigkeitschemikalien". Durch Industrie-Abwässer gelangen sie auch in Flüsse.


Bild 3

"Tefal-City" Rumilly: Das Unternehmen ist ein wichtiger Arbeitgeber in der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Viele Bewohner nehmen Missstände stillschweigend in Kauf.


Bild 4

"Hauptstadt der Bratpfanne" - In der Tefal-Firmenzentrale im französischen Rumilly werden seit über 60 Jahren Teflon-Pfannen gefertigt.


Bild 5

Ein Jahr lang recherchieren 46 Journalistinnen und Journalisten zu Ewigkeitschemikalien und der Lobbyarbeit der Chemiekonzerne.


Bild 6

Kampf gegen die Chemie-Lobby: Anwalt Rob Bilott wird international bekannt, weil er die Gefahren von PFAS öffentlich macht.

Themen

    Details

    PFAS - vier Buchstaben, 10.000 Substanzen: Die langlebigen Chemikalien sind in der Industrie äußerst beliebt. Aber sie sind gesundheitsschädlich und gelten teilweise als krebserregend. Ein Jahr lang recherchieren 46 Journalisten aus 16 europäischen Ländern mit Unterstützung von Experten im Umkreis von Tefal und Co. Sie stoßen auf Lobbyismus, Vertuschungskampagnen und Umweltskandale. Drücken sich die Konzerne vor der Verantwortung? PFAS steht für per- und polyfluorierte Alkylverbindungen. Die wasser-, fett- und schmutzabweisenden Stoffe stecken in Regenjacken, Antihaft-Pfannen, Fast-Food-Verpackungen, Kosmetika oder E-Auto-Batterien. Das Problem: Sie sind nicht biologisch abbaubar und reichern sich daher in der Umwelt und im Körper an. Dieser Eigenschaft verdanken sie auch die Bezeichnung „Ewigkeitschemikalien“. Eine davon ist PFOA, Perfluoroctansäure. Der inzwischen als krebserregend eingestufte Stoff ist bis 2012 Bestandteil der Geheimrezeptur für Teflon. Nachdem Pfannen-Hersteller Tefal über Jahrzehnte PFOA-haltigen Klärschlamm im Umkreis seines Werks im französischen Rumilly deponiert hat, ist das Grundwasser verseucht. 2022 wird das Trinkwasser in der kleinen Gemeinde als für den Verzehr ungeeignet eingestuft. Blutuntersuchungen in einer kleinen Gruppe zeigen: Die Anwohner haben PFOA im Blut, wobei die Werte mit der Dauer des Konsums von kontaminiertem Trinkwasser steigen. Tefal beteuert, sich stets an alle Vorschriften und Gesetze gehalten zu haben. Wie viele andere Chemiekonzerne nimmt das Unternehmen massiven Einfluss auf die Politik. Durch intensive Lobbyarbeit versucht die Branche, Beschränkungen oder gar Verbote der gesundheitsschädlichen Stoffe auszubremsen. In den USA führt Umweltanwalt Rob Bilott einen jahrelangen Prozess gegen Teflon-Erfinder DuPont und andere Chemiekonzerne und deckt einen Vertuschungsskandal von gigantischem Ausmaß auf: Über Jahrzehnte verschweigen die Unternehmen konsequent sämtliche neuen Erkenntnisse über die Gefahren und gesundheitlichen Folgen von PFOA, die ihnen vorliegen. Zwar werden die europäischen Kollegen gewarnt, doch auch hier unternimmt man ohne öffentlichen Druck nichts zum Schutz der Bevölkerung oder der Mitarbeitenden. Doch wie kann man der Gefahr begegnen? Aktivkohlefilter können PFOA aus Trinkwasser eliminieren - eine Praxis, die zwar teuer ist, aber bereits Anwendung findet. Die Sanierung aller verseuchten Böden in Europa würde Jahr für Jahr Milliarden verschlingen.

    Hinweis


    2 weitere Sendetermine



    TVinfo
    X