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Unverwechselbar und very british: Der Klang der Kirchenglocken ist für viele schlicht der Sound Englands. Hier läuft nichts automatisch, mehr als 40.000 aktive Bellringer läuten die Glocken im ganzen Land von Hand. Sie bleiben ihrem besonderen Hobby oft jahrzehntelang verbunden. Aber zunehmend wird es schwieriger, den Nachwuchs zu motivieren. Von London bis in die Cotswolds: Eine Reportage über die Faszination des Bellringings und die Bemühungen, junge Leute für die jahrhundertealte Tradition zu begeistern.
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Wenn sonntags die Glocken in der malerischen Kirche von Bisley in Englands Cotswolds läuten, dann stecken meistens Ian Bucknell und sein Team dahinter. Schon sein Vater und sein Opa teilten diese Leidenschaft - eine uralte britische Tradition. „Churchbellringing“, sagt er, gehöre einfach zu England wie die Königsfamilie oder die Teatime. Zweimal in der Woche treffen sich die Bellringer von Bisley zum anspruchsvollen Training. Die richtige Technik, ein gutes Gehör und höchste Konzentration sind gefragt. Doch zunehmend fehlt es an Bellringern. Ian Bucknell möchte das ändern und setzt sich seit Jahren für den Nachwuchs ein.
Zu seinen größten Talenten gehört die 17-jährige Daisy. Seit neun Jahren trainiert sie mehrere Stunden in der Woche. Sie schätzt die Gemeinschaft und Herausforderung und will auch im Studium weitermachen.
Ob Krönung des Königs oder Tod der Königin, Susan Apter läutet bei den großen royalen Feiern in London die Glocken. Auch sie hat als Kind angefangen. Heute ist Bellringing ihr Leben. Sie liebt es, weil es physisch und psychisch anspruchsvoll ist und weil es ihr Kraft gibt, über den Verlust ihres Mannes und eine schwere Erkrankung hinwegzukommen.
Die Reportage begleitet Ian, Daisy und Susan beim Glockenläuten und in ihrem Alltag, ob beim Kochen, beim Hochsprung oder der Gartenarbeit. Was begeistert sie am Bellringing? Wo liegt die Herausforderung, und warum ist es so beliebt in Großbritannien? Ein Beitrag über eine uralte britische Tradition, die Menschen bis heute zusammenbringt.
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Nah dran, authentisch, echt - der Mensch im Mittelpunkt. In 30 Minuten taucht Re: in Lebenswelten ein und macht Europas Vielfalt erlebbar. Von montags bis freitags um 19.40 Uhr und jederzeit im Netz.