Jamba ist Bischof einer unabhängigen katholischen Gemeinde in Kenia und verheiratet mit seiner Frau Monica.
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Jamba ist Bischof einer unabhängigen katholischen Gemeinde in Kenia und verheiratet mit seiner Frau Monica.

30 Jahre lang haben der deutsche Priester Wolfgang und sein Lebensgefährte Peter ihre Beziehung vor der katholischen Kirche geheim gehalten.

Verheirateter (Ex-)Priester: Obwohl Herbert offiziell aus seinem Amt entlassen wurde, hält er regelmäßig Gottesdienste in einem Altenheim in Österreich.

Priester Marc möchte sich nicht länger verstecken und steht offen zu seiner Beziehung mit Ingrid.

In Frankreich legte Pierre 2010 sein Priesteramt nieder, damit er und Christine heiraten konnten.

Das Kruzifix, Sinnbild für den Leidensweg Christi

In Deutschland feiert Bischöfin Christine die heilige Messe.

Karimi ist Bischof einer unabhängigen katholischen Gemeinde in Kenia und verheiratet mit seiner Frau Mary.

Viele katholische Priester befolgen den Zölibat nicht mehr und müssen ihr Privatleben vor der Institution Kirche geheim halten.

Thomas ist Priester in Ruanda und gleichzeitig Vater von zwei Kindern.

Lucias Ehemann Nassem ist geweihter Priester der chaldäisch-katholischen Kirche in der Schweiz.

In Polen wird Tomeks Vater strafrechtlich verfolgt, weil er sich als Priester offen zu seiner Vaterschaft bekannt hat.
Übersicht
Immer mehr Priester weigern sich, die vom Vatikan auferlegten kirchlichen Gesetze zu umzusetzen, und wollen ihr Privatleben nicht mehr geheim halten. Umfrage zufolge bekennen Theologen und Bischöfe weltweit, dass ein Großteil der Geistlichen den Zölibat nicht mehr befolgt. Die Kritik an der Institution Kirche und ihrem Umgang mit Priestern wird lauter: Geistliche, die Väter geworden sind, werden versetzt, ihre Kinder von Ziehvätern adoptiert, den Müttern wird Schweigegeld gezahlt. Um nicht noch mehr Kirchen schließen zu müssen, plädieren viele für ein Aus des Pflichtzölibats. Gemeinden fordern Rom heraus, indem sie verheiratete Männer und Frauen den Gottesdienst abhalten lassen. Andere entscheiden sich dazu, unabhängigen katholischen Gemeinden beizutreten, in denen der Zölibat abgelehnt wird und Priester die Möglichkeit haben, eine Familie zu gründen.
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Immer mehr Stimmen richten sich gegen den Zölibat und sorgen für Unruhe in der römisch-katholischen Kirche. Eine Umfrage unter Priestern, Gläubigen, Theologen und Bischöfen aus acht Ländern und von drei Kontinenten hat ergeben, dass ein Großteil der Geistlichen den Zölibat nicht mehr befolgt. Die Befragten verurteilen die Heuchelei der Kirche, die über das Doppelleben von Priestern hinwegsieht und für den Leidensweg ihrer Familien verantwortlich ist. Im Hintergrund werden Fäden gezogen, um nicht noch mehr Priester zu verlieren: Betroffene berichten von Zwangsversetzungen, Ziehvätern, die Priesterkinder adoptieren, und Schweigegeld für Mütter.
Im Klerus werden indes die Auswirkungen der unmoralischen Vorgehensweisen spürbar: Immer mehr Priester verlassen ihr Amt und wollen ihr Privatleben nicht mehr geheim halten. In Österreich leben etwa 350 Priester offen mit ihren Familien trotz der Gefahr, aus der Kirche ausgeschlossen zu werden. Und auch diejenigen, die bereits ausgeschlossen wurden, gehen weiterhin ihren Aufgaben in der Gemeinde nach. Teilweise werden Messen von Frauen gehalten.
Auch in Deutschland bleibt die Kirche nicht untätig - die Gesamtheit der deutschen Bischöfe hat gegen den Willen Roms eine radikale Reform eingeführt: Laienpredigerinnen und -prediger können von nun an in der Kirche Gebete und Segen aussprechen.
Dieser Ruf nach Veränderung sorgt für eine Spaltung in der Kirche. Vom Vatikan enttäuscht, verlassen progressive Priester ihre Ämter, treten unabhängigen katholischen Gemeinden bei und haben dort die Möglichkeit, eine Familie zu gründen. Anfangs gab es solche Gemeinden vor allem in Afrika - mittlerweile verbreiten sie sich auf der ganzen Welt. Um die leeren Reihen des Klerus erneut zu füllen, schrecken die Diözesen nicht davor zurück, verheiratete Priester mit Kindern aus anderen christlichen Kirchen abzuwerben. Das Ganze führt zu einer gewissen „existenziellen Schizophrenie“ der Gläubigen und der Kirche, die sich laut Papst Franziskus bereits bei den Bischöfen bemerkbar macht.
Hinweis
Synchronfassung, Audiodeskription
Personen
| Regie: | Eric Colomer, Rémi Bénichou |