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Warum wurde im 7. Jahrhundert vor Christus im kleinen Königreich Lydien, dem heutigen Gebiet der Türkei, das erste westliche Münzgeld erfunden? Offenbar nicht aus Handelsgründen, sondern, wie jüngste Studien in Oxford nahelegen, für Kriegszwecke. Die schnelle Verbreitung der Münzen lässt sich durch die Finanzierung neuer Kriegsschiffe, der sogenannten Triere, erklären. War die massenhafte Herstellung von Silbergeld das Geheimnis der Seemacht
Athen? Doch im alles entscheidenden Kampf gegen Sparta wird das Münzgeld zur
Achillesferse.
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Warum erfand Gyges, der Herrscher des kleinen Königreichs Lydien im heutigen Westen der Türkei, im 7. Jahrhundert vor Christus das erste westliche Münzgeld? Der Überlieferung nach, um seine Söldner zu bezahlen, die er dringend für den Kampf gegen die anstürmenden Heere des Nomadenvolkes der Kimmerer brauchte.
Wissenschaftler aus Oxford glauben, herausgefunden zu haben, warum er dafür die
Gold-Silber-Legierung „Elektron“ verwendete. Sie versuchen zudem zu verstehen, warum der berühmte König Krösus etwa 150 Jahre später erstmals Gold- und Silbermünzen prägen ließ: offenbar zum Bau neuer „Triere“, unüberbietbar schneller und wendiger Kriegsschiffe.
Der Althistoriker Christophe Flament zeigt jedoch, dass auch die Seemacht Athen ihre Hegemonie in der Ägäis im darauffolgenden Jahrhundert der Münzprägung verdankte. Athen konnte durch die Ausbeutung der Silberminen von Laurion jährlich Hunderttausende Münzen herstellen - genug, um eine mächtige Kriegsflotte zu finanzieren, die das dominierende Perserreich besiegte.
Doch die „Geheimwaffe“ des Athener Münzgeldes sollte später zu seiner Achillesferse werden. Laut Flament siegte Athens Hauptgegner Sparta nicht aufgrund seines überlegenen Heeres, sondern weil Sparta die Athener von ihren Silbervorkommen abschnitten. Eine Strategie mit fatalen Folgen ...
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