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Musik für Leute, die auch mal Fünfe gerade sein lassen. Vom Guten, Wahren und Schönen handeln ihre Lieder, von Kinos, Sommer, Bud Spencers Lebensmotto, Hedy Lamarr, Partys und Gewerkschaften.
Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen selbst neigt zur Tiefstapelei, „zwölftbeste Band West-Hamburgs“, sagen sie von sich. Jemand beschrieb den Sound der Liga mal als „ein musikalischer Film noir in Bunt, ein Dienstag in Dur, Agit-Pop zum Tanzen“.
Das ergibt einen DLDGG-Mischmasch aus DIY-Northern-Soul, (Indie-)Pop, Sixties-Beat und was auch immer. Aber vielleicht steckt in der Liga und ihrem Pop doch ein tieferer Sinn, den man auf Anhieb nicht entdeckt, weil sie so schlau sind?
Die Liga der gewöhnlichen Gentlemen, 2012 aus den Ruinen der verblichenen Superpunk entstanden, bestechen mit ihrer Version von Popmusik, an der sie mit einer erfrischenden Sturheit festhalten. Beherzt setzen sie sich seitdem zwischen alle Stühle. Beseelt von der Idee des ursprünglichen Punk - man muss kein Virtuose sein um tolle Musik zu machen -, veröffentlichen sie seit Jahren großartige Popsongs, stark beeinflusst von den drei großen „Ms“ Madness, Motown und Modern Lovers.
Mit einer herzerfrischenden Kompromisslosigkeit umarmen und zementieren sie ihren Außenseiterstatus gleichermaßen. Auf Anbiederung an den Zeitgeist zwecks Erfolgsmaximierung haben sie entweder keine Lust oder, was auch sein kann, da haben sie einfach noch nicht drüber nachgedacht. Erfrischend weit weg ist DLDGG vom zeitgenössischem Staatstheater- und Feuilletonrock. Immer wenn ein neues Liga-Album erscheint ist es so, als würde in einer etwas vermufften Wohnung am ersten warmen Frühlingstag das Fenster geöffnet werden und eine herrlich leichte Brise weht herein.
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