plan b

Wenn das Wasser kommt - Lösungen bei Extremwetter (Deutschland / Bangladesch, 2025)

bis 02:15
Reportage
  • Stereo
  • Breitwand-Format 16:9
  • Untertitel
  • HDTV
  • 20251113013000
VPS 01:30

Themen

    Details

    Das Wetter spielt immer häufiger verrückt. Sturmfluten, Starkregen oder Hochwasser beeinträchtigen zunehmend unseren Alltag. Wie können wir mit zu viel Wasser leben lernen? Meeresspiegel steigen, Flüsse treten über Ufer, fruchtbarer Ackerboden wird bei anhaltendem Regen weggeschwemmt: „plan b“ begleitet kluge Köpfe, die dem Wasser dank innovativem Küstenschutz, Flussrenaturierung oder regenerativer Landwirtschaft Einhalt gebieten. Der Anstieg der Meere stellt auch die Menschen hierzulande vor große Herausforderungen. Küsteningenieur Oliver Lojek von der Technischen Universität Braunschweig arbeitet deshalb an Lösungen, wie Küsten in Zukunft besser geschützt werden können. Er weiß, „das Meer ist nicht immer nur da draußen und schön anzugucken, sondern manchmal auch sehr wild und zerstörerisch.“ Bei seiner Forschung an der Küste von St. Peter Ording setzt er vor allem auf die Kraft der Natur, besonders eine kleine unscheinbare Küstenpflanze hat es ihm angetan: Der Strandhafer ist ein wahrer Superheld im Küstenschutz, denn sein Wurzelwerk reicht tief in den Sand und stabilisiert die Dünen. Wie groß der Einfluss von Dünengras auf den Küstenschutz ist, hat Lojek auch im Großen Wellenkanal von Hannover getestet - mit erstaunlichem Ergebnis. Hochwasserschutz kann auch durch Flussrenaturierung gelingen, indem etwa Überschwemmungsflächen zurückgewonnen werden, das weiß auch Rocco Buchta. Der Ingenieur und Renaturierungsexperte ist an der Havel groß geworden und hat als Kind erlebt, „wie dem Fluss die Seele genommen“ wurde. Die Havel wurde für den Schiffsverkehr ausgebaut und begradigt, das Wasser durch angrenzende Felder überdüngt. Damals versprach er seinem Opa: „Ich bringe das alles wieder in Ordnung.“ Heute leitet er das Naturschutzgroßprojekt „Untere Havelniederung“. Unter seiner Führung werden Uferbefestigungen zurückgebaut, Flussarme wieder angebunden und Auenwälder aufgeforstet. Bei Hochwasser können sich die Fluten so wieder auf den umliegenden Auen ausbreiten. Auch die Landwirtschaft hat mit den Folgen von extremen Wetterereignissen zu kämpfen. Deshalb setzt Forstwissenschaftler Philipp Gerhardt auf nachhaltige Landnutzung. Er berät Landwirte, die ihre Äcker mit den Schlüsseltechnologien Agroforst und Keyline Design fit für die Zukunft machen wollen. Agroforstwirtschaft hält Regenwasser zurück, verhindert Erosion und verbessert das Mikroklima. Keyline Design speichert Wasser effizient im Boden. „Es ist einfach eine Win-win-Situation für die Landwirte und die Dörfer, die Gemeinden, die ganze Gesellschaft“, so Gerhardt. Die Kraft des Wassers bestimmt auch in Bangladesch das Leben der Menschen. Die Flüsse sind Existenzgrundlage und Gefahr zugleich. Architekt Mohammed Rezwan hat lange nach einer Antwort auf die Bedrohungen durch das Wasser gesucht und eine einfache, wie erfolgreiche Lösung gefunden - ganz besondere Boote. „Ich habe gesehen, wie viele meiner Freunde, Verwandten die Schule wegen des Monsuns und der Überschwemmungen abgebrochen haben. Es war sehr schwer für mich, diese Situation zu akzeptieren.“ Deshalb entwickelte er schwimmende Schulboote. Die mobilen Klassenzimmer können die Kinder auch in den entlegensten Regionen erreichen. Schwimmende Krankenhäuser und Farmen folgten. Seine preisgekrönte Arbeit erleichtert das Leben von Tausenden Menschen.

    Hinweis

    Personen

    von:Eva Hoffmann Villena


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