Brunaupark

Schweiz, 2024
bis 00:00
Dokumentarfilm
  • Stereo
  • Breitwand-Format 16:9
  • Untertitel
  • HDTV
  • 20251110222500
VPS 22:25

Themen

    Details

    Brunaupark, Zürich: Fünf Wohnkomplexe, 405 Wohnungen. Die Pensionskasse der Credit Suisse Group plant Neubauten und hat die Hälfte der Wohnungen gekündigt. Viele ziehen aus, einige halten durch. Der Dokumentarfilm „Brunaupark“ von Felix Hergert und Dominik Zietlow zeigt, wie die Menschen zwischen Hoffnung und Resignation mit der Situation umgehen. Stadt Zürich: Der Brunaupark besteht aus fünf Wohnkomplexen mit insgesamt 405 Wohnungen. In den zwischen 1980 und 1996 errichteten Gebäuden lebten mehr als 700 Menschen. 2019 informierte die Pensionskasse der Credit Suisse Group, der die Wohnanlage gehört, mehr als 200 Bewohnerinnen und Bewohner in einem Brief, dass ihre Gebäude im Rahmen eines Sanierungsplans abgerissen werden sollen. Die Idee war, vier der Gebäude abzureißen, wodurch 240 Wohnungen verloren gingen, und sie mit höheren Decken und kleineren Wohnungen neu zu errichten, um sie in 500 Wohnungen mit deutlich höheren Mieten umzuwandeln. Viele der Betroffenen organisierten sich darauf in einem Verein, der seither vor Gericht gegen den Abriss kämpft. Für die Dokumentarfilmer Felix Hergert und Dominik Zietlow ist dieser Kampf aber nicht der Hauptschauplatz: Sie konzentrieren sich in ihrem Film darauf, einige der Bewohner des Komplexes zu begleiten und zeigen, wie das Viertel, das diese Menschen als ihre Heimat bezeichnen, trotz Gegensteuer dem städtebaulichen Wandel unterliegt und sich zu verändern beginnt. Aus dem Umstand, dass nur unweit der Siedlung der Uetlihof steht, in dem sich die Büros der Credit Suisse befanden, sorgt dafür, dass sich „Opfer“ und „Täter“ zwar unmittelbar gegenüberstehen, es jedoch kaum zu direkten Begegnungen kommt. So erzählt der Dokumentarfilm ausschließlich aus der Perspektive der Gekündigten, berichtet von jungen Menschen, die nach dem schnellen Geld streben, von alten Menschen, die sich fragen, wohin sie gehen würden, wenn sie dann gehen müssen, oder von Menschen wie dem Besitzer von „Ciccio‘s“, einer Pizzeria, die geschlossen werden musste. Der Brunaupark verliert mit dem Restaurant eine Art Zufluchtsort vor den Problemen des Alltags, während das eben eröffnete Café für jene unpersönliche und uniforme Gestaltung steht, die den Investoren als Zukunft für die ganze Siedlung vorschwebt. Der Film, der zwischen 2020 und 2023 gedreht wurde, verweist auf den Anstieg der Stadtzürcher Mietpreise in dieser Zeit um zwölf Prozent und spiegelt damit ein Problem wider, das nicht nur in Zürich oder generell in der Schweiz, sondern auch in vielen anderen Ländern besteht. Der Einstieg von Investmentfonds in den Immobiliensektor hat dazu geführt, dass ganze Siedlungen unter dem Vorwand, neuen Wohnraum zu schaffen, abgerissen und durch Gebäude mit mehr aber kleineren und gleichzeitig teureren Wohnungen ersetzt werden.

    Hinweis

    Personen

    von:Felix Hergert, Dominik Zietlow


    TVinfo
    X