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Grüner
Knopf, klimaneutral, regional: Versprechen wie diese zieren Klamotten, Lebensmittel, Kosmetik und Verpackungen. Sie sollen Vertrauen schaffen, doch oft steckt mehr Marketing als Realität dahinter. Die Flut an Eigenkreationen, unklaren Definitionen und Werbebegriffen bei Siegeln und Labeln macht es Verbrauchern schwer, sich zurecht zu finden.
Gerade in der Textilbranche hat sich eine wahre Siegel-Industrie entwickelt. Der sogenannte Grüne Knopf soll für fair produzierte und umweltfreundliche Kleidung stehen. Viele Hersteller erfüllen zwar formale Mindeststandards, umgehen aber strenge
Kontrollen, indem sie nur einen Teil ihrer Kollektion zertifizieren lassen. Viele Marken erfinden sogar eigene Hauslabels, die keinerlei Kontrolle unterliegen.
Auch bei Lebensmitteln wird getrickst: Auf Obst und Gemüse prangen immer häufiger regionale Siegel. Doch „aus der Region“ ist kein geschützter Begriff. Oft reicht es, wenn das Produkt in der Region verpackt oder gelagert wird. Bei verarbeiteten Lebensmitteln genügt es manchmal, dass nur ein kleiner
Anteil der Zutaten tatsächlich aus der angegebenen Region stammt.
Auch das Label „klimaneutral“ hat Lücken: meist wird nicht vermieden, sondern ausgeglichen. Unternehmen kaufen CO2-Zertifikate, um ihre Emissionen rechnerisch auf null zu setzen, häufig bei Projekten im Ausland, deren Klimanutzen schwer überprüfbar bis fragwürdig ist.
„Markt“-Moderator Jo Hiller und sein Team decken gemeinsam mit Branchenkennern und Insidern auf, was wirklich hinter den Versprechen einiger Siegel und Label steckt. Was wird wirklich überprüft, bevor ein Modeunternehmen den Grünen Knopf bekommt? Wie erkennt man seriöse Label und worauf sollte man achten, um nicht getäuscht zu werden?
Hinweis
Personen
Moderator: | Jo Hiller |
von: | Jessica Ostermünchner, Christian Lang |
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