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Die Doku erzählt die Geschichten von Opfern und Tätern, deren Wege sich im KZ Auschwitz kreuzen. Darunter Anita Lasker-Wallfisch, ein heimliches Liebespaar und der SS-Arzt Josef Mengele.
Im KZ-Alltag bestimmten Hunger, Zwangsarbeit und ständige Todesangst das Leben. Funktionshäftlinge mussten über andere entscheiden, heimliche Begegnungen bedeuteten Lebensgefahr. Die Doku zeigt, wie Hoffnung trotz Terror und Gewalt aufrechterhalten wurde.
Die 1925 in Breslau geborene Jüdin Anita Lasker-Wallfisch ist eine der letzten Holocaust-Überlebenden von Auschwitz. 1943 wird sie in die Todesfabrik deportiert. Im Interview erinnert sich die heute Hundertjährige an „den Wahnsinn, der damals geschehen ist“. Das KZ Auschwitz wird 1940 als Gefangenenlager für polnische Häftlinge eingerichtet. Ab 1943 wird es zum zentralen Ort des Holocaust.
Die junge Helen „Zipi“ Spitzer kommt mit dem ersten Transport jüdischer Frauen in Auschwitz an und wird Arbeitssklavin. Bald darauf wird sie für die Schreibstube des Lagers eingeteilt und muss Listen führen - über die Lebenden und die Toten. Die junge Slowakin gehört damit zu den sogenannten Funktionshäftlingen, die beim Betrieb des Lagers helfen müssen, um zu überleben. In Auschwitz lernt sie den polnisch-jüdischen Mithäftling David Wisnia kennen. Beide verlieben sich ineinander und treffen sich heimlich. Eine gefährliche Beziehung, die für das Paar den Tod bedeuten kann.
Helen Spitzer und Anita Lasker müssen im Mädchenorchester von Auschwitz spielen. Anita beherrscht das Cello. Sie muss auch dem SS-Arzt Josef Mengele vorspielen. Bei den sogenannten Selektionen entscheidet er, welche der ankommenden Häftlinge als arbeitsfähig eingestuft werden und welche in die Gaskammern geschickt werden. Der Lagerarzt nutzt seine Macht in Auschwitz auch, um pseudowissenschaftliche „Beweise“ für die NS-Rassenideologie zu finden. Zu den Opfern, die er für seine medizinischen Experimente missbraucht, gehören die zehnjährigen Zwillinge Eva und Miriam Mozes.
Auch die junge SS-Aufseherin Irma Grese terrorisiert die Häftlinge. Sie lässt sich dafür eine spezielle Peitsche anfertigen. Als sie ungewollt schwanger wird, zwingt sie die jüdische Ärztin Gisella Perl, eine Abtreibung bei ihr vorzunehmen. Perl führt in Auschwitz ansonsten heimlich Abtreibungen bei Häftlingen durch, um ihnen das Leben zu retten. Denn werdende Mütter gelten als nutzlos für die Arbeit und werden sofort vergast.
Die Dokumentation begleitet die Geschichten der Häftlinge und Täter über die Befreiung von Auschwitz am 27. Januar 1945 hinaus. Sie zeigt, wie die Gefangenen die Todesfabrik überlebt haben und wie mit ihren Peinigern nach dem Zweiten Weltkrieg verfahren wird. Die ehemaligen Häftlinge schlagen unterschiedliche Lebenswege ein. Nur die Wege des Liebespaares Helen Spitzer und David Wisnia kreuzen sich erneut - allerdings erst 72 Jahre später.
Hinweis
Personen
Kamera: | Ion Casado, René Dame, Kevin Early, Chandler Kauffman, Tobi Liesche |
von: | Katarina Schickling, Dagmar Gallenmüller, Thomas Schuhbauer |
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