Übersicht
Auch 100 Jahre nach seinem Tod hat die Kunst von Félix Vallotton (1865-1925) nichts von ihrer Kraft und Modernität eingebüßt. Lange bevor Künstler wie René Magritte, Salvador Dalí und Balthus bekannt wurden, konfrontierte Vallotton sein Publikum mit dessen Sehnsüchten, Ängsten und Trieben. Auch heute noch sprechen seine Bilder zu den Menschen. Die Dokumentation versucht, dem Künstler der französischen Moderne und seinem Werk auf den Grund zu gehen und durch neue Zugänge zu seinen Arbeiten und Archivmaterial sein Geheimnis zu lüften.
Themen
Details
Die Bilder von Félix Vallotton (1865-1925) sind berühmt, doch der Mensch hinter dem Maler und Grafiker ist nur wenigen bekannt. Die Dokumentation zeichnet wichtige Episoden aus dem Leben Vallottons nach. Der aus dem Schweizer Kanton Waadt stammende Protestant hat mit seinen Bildern ein einzigartiges Universum erschaffen, das nur scheinbar leicht zugänglich ist. Die Vertrautheit mit seiner Bildsprache ist auf ihre Nähe zur Fotografie und ihren Realismus zurückzuführen. Doch hinter den klaren Linien seiner Gemälde und Holzstiche verbergen sich vielschichtige Aussagen. Wovon erzählen die Bilder wirklich?
Vallottons Werk ist von unzähligen weiblichen Figuren durchzogen. Dabei handelt es sich meistens um Aktdarstellungen, ein klassisches Motiv der Malerei des 19. Jahrhunderts. Doch bei Vallotton wirft die Nacktheit Fragen auf. Für den Künstler ist das Verlangen eine komplexe Angelegenheit. Bei genauer Betrachtung erweisen sich alle Gemälde und Stiche als Inszenierungen, die an unsere Vorstellungskraft appellieren und seine Fantasien offenbaren.
Die künstlerische Spurensuche führt in die Depots zahlreicher Museen in Frankreich und der Schweiz. Ausgehend von einem weiblichen Blick auf sein Werk und Gesprächen mit Konservatorinnen, Kunsthistorikerinnen sowie zeitgenössischen Künstlerinnen ergründet die Dokumentation Vallottons Universum, um seinen eigentlichen Beweggründen und geheimen Wünschen auf die Spur zu kommen.
Während die Werke an den Augen der Betrachterinnen und Betrachter vorüberziehen, erklärt der Künstler mit eigenen Worten, die aus Briefwechseln und dem autobiografischen Roman „La vie meurtrière“ überliefert sind, welche künstlerische Absicht und tiefe innere Zerrissenheit in seinen Bildern verborgen liegen.
Hinweis
Synchronfassung