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Alte Häuser sind eine enorme Ressource, die noch viel zu wenig fürs Wohnen genutzt wird. Das reicht von jahrhundertealten Bürgerhäusern oder Bauernhäusern bis zu Bungalows der 1970er Jahre. Vieles steht leer oder wird abgerissen, weil lieber neu gebaut wird und immer noch Skepsis gegenüber dem Sanieren herrscht. Experten bezeichnen Sanieren statt Neubau als Gebot der Stunde, aus Klima - und Bodenschutzgründen. Aber auch, weil durch Leerstand immer mehr Ortskerne aussterben. Dieses „Österreich-Bild“ aus dem ORF Landesstudio NÖ (Gestalterin: Sabine Daxberger, Kamera: Philipp Wied) zeigt in Niederösterreich, wie Sanieren gelingt und welch beeindruckende Wohnbauten dabei entstehen können. Thematisiert werden aber auch die Schwierigkeiten des Sanierens.
Der Film begleitet etwa einen Pensionisten und seine Frau in Oberretzbach auf ihrer Baustelle. Ein traditioneller Weinviertler Hakenhof soll ihr neues Zuhause werden. Sie bringen sehr viel Eigenleistung und haben so manche Überraschungen überstanden.
Mit viel Begeisterung und Durchhaltevermögen hat auch eine junge Familie in Hainburg an der Donau die ersten großen Sanierungsetappen ihres 800 Jahre alten, denkmalgeschützten Hauses geschafft. Das Paar erzählt, warum es das Abenteuer des alten Hauses gewählt hat, das es liebevoll „seine dicke alte Dame“ nennt.
In Gerasdorf bei Wien findet sich die fast unglaubliche Verwandlung eines typischen Bungalows der 1970 er Jahre in ein helles, modernes Holzhaus, wobei der Altbestand erhalten wurde. Ein junges Paar hat mit dieser Sanierung Mut und Offenheit bewiesen.
Ein Bürgerhaus in Retz um 1690 ist eine weitere Vorbildsanierung. Die Bauherrin hat sich dabei nicht nur den Wunsch nach einem Garten erfüllt, sondern den Garten durch den Umbau quasi ins Haus geholt. Sie legte auch Wert auf ökologische Materialen.
Besondere Lebensqualität und einzigartige Atmosphäre - sind auch die Beweggründe, einer Familie in Obermallebarn zu sanieren. Dabei werden vorhandene Materialien wiederverwendet.
Für den Architekten Ernst Pfaffeneder eine Möglichkeit, dass Sanieren leistbarer wird. Baunormen für Alt- und Neubau sind großteils gleich, was beim Sanieren vieles teurer und baulich schwieriger macht. Im Film sprechen Architekten über die Notwendigkeit, Sanieren zu erleichtern und mehr Menschen dazu zu motivieren, weil es eine Win-Win Situation für die Gesellschaft und die Umwelt wäre. Sanieren ist nicht günstiger als neu bauen, aber für viele die richtige Wahl, auch weil es ein einzigartiges, individuelles Wohnen ermöglicht, zeigt die Doku.
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Redaktion: | Sabine Daxberger |
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