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Ein Gläschen hier, ein Schlückchen da - Alkohol ist allgegenwärtig: in Feiermomenten, als Angstlöser und als Milliardenindustrie. Doch die Grenze zwischen Genuss und Abhängigkeit ist schmal. Dieser Teil der Dokumentationsreihe erforscht die kulturelle, soziale und gesundheitliche Bedeutung von Alkohol in unserer Welt. Was macht Alkohol so unverzichtbar als „soziales Schmiermittel“? Warum trinken wir, obwohl wir die Risiken kennen? Und könnte die Gesellschaft ohne Alkohol überhaupt stabil existieren? Einblicke in einen Stoff, der verbindet - und zerstören kann.
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Ein Glas Wein zum Essen, ein kühles Bier nach der Arbeit - für viele gehört das einfach dazu. Doch „warum sind Menschen die einzige Spezies, die Dinge tun, die ihnen Spaß machen, von denen sie aber gleichzeitig wissen, dass sie sie umbringen könnten?“, fragt Professorin Sally Marlow, Medizinpsychologin am Londoner King‘s College.
Dieser Teil der Dokumentationsreihe erforscht, was der Hintergrund für die starke Verankerung von Alkohol in unserer Gesellschaft ist. Tatsächlich gab es praktische Gründe: Alkohol „desinfiziert“ Wasser - somit „konnte man die Getränke bakterienfrei machen“, erklärt Gregor Fuhrmann, Professor für Pharmazeutische Biologie an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Alkohol wurde so schnell unverzichtbar.
Vor allem ist es aber die Wirkung des Alkohols, die es dem Menschen angetan hat: Wir werden angstfreier, fröhlicher, enthemmter. Studien zeigen, dass Menschen mit ein paar Schlucken Wodka intus besser miteinander ins Gespräch kamen und mehr miteinander lachten. Für den Philosophen Robert Pfaller von der Kunstuni Linz ist Alkohol außerdem „ein heiliges Element des Alltagslebens“: Durch Champagner und Co. markieren wir besondere Momente in unserem Leben.
Doch ist Alkohol heute noch zeitgemäß? Er kann Karrieren, Familien, ganze Existenzen ruinieren. Und: Alkohol macht süchtig. Gabriele Koller, Professorin und Fachärztin an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Ludwig-Maximilians-Universität München, meint sogar: „Je abhängiger Menschen sind, desto weniger nehmen sie wahr, dass sie so abhängig sind“. Steckt die Abhängigkeit also in jedem von uns?
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