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Ariana ist neu in Allstedt! Die Autorin wurde als Stadtschreiberin engagiert - anlässlich des Gedenkens an Thomas Müntzer und den Bauerkrieg vor 500 Jahren. Im Ort ist sie ständig auf Achse, sucht nach Stories und Legenden, rund um den berühmt-berüchtigten Reformator, der in Allstedt predigte - auf Deutsch!
In der Kirche wird sie fündig: Arianas erste Geschichte handelt von einer Kirchenmaus, die eine geweihte Hostie klaut und auffrisst. Sie lässt sich vom Originalschauplatz inspirieren: „Müntzer hat als Prediger formale Vorgaben der Kirche ignoriert und dabei die Hostie aus den Augen verloren. “ Ihre Texte liest sie öffentlich vor, und Thomas Müntzer erwacht zum Leben.
Der Prediger Müntzer wird heute komplex diskutiert. Bauerversteher oder theologischer Fanatiker? Was ist geblieben von ihm, der die Sprengkraft der Reformation erkannte, Luthers Lehre jedoch widersprach, indem er im Namen Gottes gleiches Recht für alle forderte und die Vorteilsnahme der Obrigkeit strikt ablehnte?
Claudia Gerster ist Bäuerin aus Leidenschaft. Modern, biologisch, solidarisch bewirtschaften sie und ihr Mann einen Bauernhof in Balgstädt. Sie achtet auf das Wohlergehen ihrer Tiere, ebenso wie auf die Instanthaltung der Äcker. !Um Thomas Müntzer kommen wir gar nicht drumherum, unser Essen heute ist und bleibt politisch!„ Claudia engagiert sich “auch laut„ und sorgt für mehr Sichtbarkeit der Bauern neben den Großkonzernen.
Der Widerstand gegen die Unterdrückung und Ausbeutung der Untertanen eskalierte vor 500 Jahren im deutschen Bauernkrieg mit Tausenden von getöteten Bauern. Thomas Müntzers Vorstellungen einer gerechten Weltordnung waren vorerst gescheitert.
Die Wertschätzung aller Menschen bildet das Fundament einer modernen, demokratischen Gesellschaft. Mit dieser “Theorie„ kommt Fotograf Matthias Ritzmann auf die Idee, den Bürgerinnen und Bürgern von Allstedt ein Gesicht zu geben. Sein Projekt, beauftragt durch die Kunststiftung des Landes Sachsen-Anhalt, sorgt für Staunen. Riesengroße Portraits prangen an Häusern und Straßenzügen der Stadt. “Ein soziologisch spannendes Projekt, das etwas auslöst." Matthias erlebt, wie die Menschen, die ihr Gesicht zeigen, miteinander ins Gespräch kommen.
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