Jüdische Emigranten fliehen nach den Novemberpogromen 1938 aus dem Deutschen Reich und überqueren zu Fuß die Schweizer Grenze.
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Jüdische Emigranten fliehen nach den Novemberpogromen 1938 aus dem Deutschen Reich und überqueren zu Fuß die Schweizer Grenze.

Eine der etwa 1.400 zerstörten Synagogen

Wohnzimmer von Familie Benesi am 10. November 1938 während der Pogrome

Kinder mit gestohlenen Kultgegenständen aus Synagogen, 10. November 1938

Verhaftete jüdische Männer in Buchenwald: Mehr als 30.000 Juden werden während der Novemberpogrome 1938 in Konzentrationslager deportiert.

Wohnzimmer von Familie Benesi in Erlangen: Vor den Novemberpogromen feiert die Familie den Geburtstag von Hildegard Benesi.
Übersicht
Im November 1938 erschüttern antisemitische Exzesse das gesamte Deutsche Reich: Brennende Synagogen, Verhaftungen und Deportationen zeigen den unverhohlenen Hass des NS-Regimes auf die jüdische
Bevölkerung - und markieren eine neue Dimension staatlicher Willkür.
Themen
Details
Die Gewaltexzesse in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 bildeten bis dahin den Höhepunkt des systematischen staatlichen Antisemitismus im Deutschen Reich. Aufgrund der Vielzahl zerstörter Schaufensterscheiben entstand zunächst der Begriff „Reichskristallnacht“ für die Ereignisse, die eine neue Phase der offenen Diskriminierung, Repression und Verfolgung der jüdischen Bevölkerung einleitete.
An den Übergriffen beteiligten sich nicht nur Gruppierungen der NSDAP, sondern zum Beispiel auch Schulklassen. Nur wenige
Menschen hatten den Mut, ihren jüdischen Nachbarn zu Hilfe zu kommen. Große Teile der nichtjüdischen Bevölkerung mögen die Pogrome stillschweigend abgelehnt haben und über die Vorkommnisse schockiert gewesen sein, die wenigsten jedoch wurden aktiv, als Tausende Menschen getötet, gedemütigt, misshandelt oder verhaftet wurden.
Der flächendeckenden Gewalt im nationalsozialistischen Deutschland waren antijüdische
Aktionen in Kassel, Fulda und anderen Städten vorausgegangen. Als Vorwand für die als „Volkszorn“ deklarierten Novemberpogrome nutzten die Nazis die Tötung des deutschen Botschaftsmitarbeiters Ernst vom Rath in Paris durch den jüdischen Emigranten Herschel Grynszpan.
Die Dokumentation veranschaulicht anhand von seltenen Archivaufnahmen und Zeitzeugenberichten nicht nur die bis heute fassungslos machenden Gewaltakte gegenüber deutschen Juden, sondern auch die Veränderung des gesellschaftlichen Klimas im Deutschen Reich seit der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten 1933, durch die die Novemberpogrome erst möglich wurden.
Hinweis
Synchronfassung
Personen
Regie: | Marie-Pierre Camus, Guillaume Vincent |
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