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Im Süden Kärntens, wo die Karawanken die Grenze zu Slowenien ziehen, durchfließt die Drau das Rosental. Dort setzt man auf Naturschutz und darauf, Kulturgut und Charakter zu bewahren.
Vom Schutz bedrohter Vogelarten bis zur Pflege der zweisprachigen Kultur dort im Grenzland - mit Weitsicht gestalten die Bewohner des Rosentals ihre Heimat. Ein Land, so reich an Naturjuwelen, die idyllisch im Verborgenen liegen - nur darauf wartend, entdeckt zu werden.
In Rosegg, wo der Fluss Drau mit einer Schleife ins Kärntner Rosental einbiegt, befindet sich jener Ort, der untrennbar mit dem Namen des Tals verbunden ist - die heutige Burgruine Rosegg. Einst hausten und herrschten auf der Burg die Herren von Ras, was so viel bedeutet wie „Graslandschaft am Fluss“. Heute thront die Ruine über dem Tierpark Rosegg. Zahlreiche Tierarten haben dort ihre Lebenswelt: Bisons, Luchse, Steinböcke, Rotwild.
Folgt man dem Verlauf der Drau von Rosegg Richtung Osten kommt man alsbald nach St. Jakob im Rosental, wo der Imker Walter Drolle vom Bienenzuchtverein Maria Elend auf die entlegene „Maria Elender Alm“ führt - zur großflächigen Belegstelle, die der Zucht der Carnica-Biene dient. Die sanftmütige Art ist dort seit Jahrhunderten heimisch, die Zucht und Imkerei haben eine ebenso lange Tradition - quer durch das Tal.
Das Rosental ist Grenzland und somit geprägt von Zweisprachigkeit. In Ludmannsdorf pflegt seit über 110 Jahren der slowenische Kulturverein „Bilka“ das slowenische Kulturgut und fungiert als soziales Netz in der Gemeinde. Ein Artenschutzprojekt präsentiert der Bauer und leidenschaftliche Naturschützer Ernst Modritsch aus Köttmannsdorf. Er ist der Motor hinter den Anstrengungen, der winzigen Zwergohreule, im Rosental „Tschop“ genannt, wieder ausreichend Lebensraum im Gebiet am Sattnitzstock zu geben.
Weit über die Landesgrenzen hinaus ist Ferlach als Büchsenmacherstadt bekannt. Die Kunst der Waffenherstellung im Hauptort des Rosentals hat ihren Ursprung im 16. Jahrhundert und ist längst immaterielles UNESCO-Weltkulturerbe und höchst lebendig - wie etwa Peter Hofer beweist, der selbst in Ferlach das Handwerk erlernt hat.
In den Karawanken bei Ferlach finden sich zahlreiche Naturschätze, etwa die imposante Tscheppaschlucht, die auf einem Wandersteig durchquert werden kann. Die tief eingeschnittene Schlucht wurde erst Ende des 19. Jahrhunderts entdeckt.
Vor rund 30 Jahren haben ein paar Idealisten ein verloren geglaubtes Verkehrsmittel wiederbelebt - eine kleine Fähre in Glainach bei Ferlach, die Menschen von einem Drauufer aufs andere übersetzt. Einst hatten Fähren im Rosental eine wichtige Wirtschaftsfunktion, bevor der Brückenbau sie ersetzte.
Auch ein Seitental des Rosentals, das entlegene Bodental, geizt nicht mit einzigartigen Naturschauplätzen. An der Märchenwiese, die ihrem Namen wirklich gerecht wird, endet das Bodental im „schönsten Talschluss Österreichs“.
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