BongTeggy und eine Handvoll Männer, die sich gegenseitig beleidigen. Beim Battlerap ist derjenige mächtig, der verbal am härtesten auf die Fresse gibt.
Bildauswahl:

BongTeggy und eine Handvoll Männer, die sich gegenseitig beleidigen. Beim Battlerap ist derjenige mächtig, der verbal am härtesten auf die Fresse gibt.

Alle, die hier am Tisch sitzen, haben sich Mamma Angelas Macht freiwillig unterworfen. Ist das eine Bedingung für wahre Macht?

Ronja (links) zu Besuch in Bad Saarow. Hier scheint Bürgermeisterin Anke Hirschmann das Zepter in der Hand zu haben.

Von Philosophin Jorinde lässt sich Ronja (rechts) erklären, dass Macht heute längst nicht mehr so sichtbar ist wie früher. Man fühlt sich nicht beherrscht - und ist es trotzdem.

Ronja (links) zu Besuch in Bad Saarow. Hier scheint Bürgermeisterin Anke Hirschmann das Zepter in der Hand zu haben.

Mamma Angela - Königin des Pizzateigs! Über die Küche herrscht sie wie eine liebende Diktatorin.

Hunderte Formulare, fensterlose Gänge, Wartenummern - auf dem Bürgeramt lernt man Demut, weil man gegen strukturelle Macht nicht kämpfen kann.

Von Philosophin Jorinde lässt sich Ronja erklären, dass Macht heute längst nicht mehr so sichtbar ist wie früher. Man fühlt sich nicht beherrscht - und ist es trotzdem.
Übersicht
Was taugt als Guideline fürs Leben? Wer sind wir und wie wollen wir leben? Fernab vom Elfenbeinturm bringt „Streetphilosophy“ die wirklich wichtigen Fragen des Lebens dorthin zurück, wo sie entstehen: auf die Straße, unter die Menschen, in die Dönerbuden und Spätis. Vom Denkerstübchen raus auf die Straßen von Kreuzberg und Neukölln: „Streetphilosophy“, mit Jonas Bosslet und Ronja von Rönne.
Themen
Details
Mächtig ist, wer die richtigen Worte findet, wer mit seiner Rhetorik Massen begeistern kann. Ronja trifft Battle-Rapper Bong Teggy in Berlin-Kreuzberg. Bong Teggy beherrscht das Spiel mit der Sprache und zwingt seine Gegner mit originellen Beleidigungen in die Knie. Rhetorik kann einem Rapper dabei helfen, das Publikum auf seine Seite zu bringen, gegen die deutsche Bürokratie ist sie allerdings chancenlos. Im Wartesaal des Bürgeramts Neukölln lernt Ronja Demut, weil sie gegen die strukturelle Macht der Formulare und Dokumente nichts ausrichten kann. Frustriert belohnt sie sich mit einem Besuch bei ihrem Stamm-Italiener, wo sie sich von Mamma Angela durch ihr persönliches Reich, die Küche, führen lässt. Sie ist eine Monarchin, die über die richtige Zubereitung der Pasta wacht. Ihre Stellung als Familienoberhaupt ist unumstritten.
Worauf beruht ihre Macht auf Liebe? Philosophin Jorinde erklärt Ronja, dass Macht heute längst nicht mehr so sichtbar ist wie früher noch, als die Könige Kronen und Zepter trugen. Sie zeigt sich vielmehr in der Art und Weise, wie wir uns benehmen, wie wir uns kleiden, wie wir uns gegenseitig beobachten und kontrollieren. Die Bürgermeisterin des brandenburgischen Bad Saarow hat dagegen noch ein sehr klassisches Verständnis von Macht. Ronja stellt fest: Machtverhältnisse finden wir in Liebesbeziehungen, der Politik, Wirtschaft und beinah jedem anderen sozialen Kontext. Darum kann man Macht im eigentlichen Sinn nicht ergreifen, denn sie ist immer Ausdruck einer Beziehung.
Hinweis