Themen
Details
Melli Beese wird 1911 die erste deutsche Pilotin und setzt sich als Konstrukteurin und Fluglehrerin in der Männerwelt des Flugfelds Berlin-Johannisthal durch.
Die Bildhauerin und Technikstudentin Melli Beese kommt 1910 zum neuen Flugplatz Berlin-Johannisthal, um fliegen zu lernen. Mit dramatischen Spielszenen und spektakulärem Archivmaterial zeichnet Regisseur Stefan Ludwig nach, was das damals bedeutet hat: auf fragilen Flugapparaten aus Holz und Stoff sein Leben zu riskieren.
Zuerst will niemand eine Frau unterrichten, dann wird sie von eifersüchtigen männlichen Kollegen sabotiert. Doch weder dieses Gehabe noch ein schwerer Unfall können Melli aufhalten: Sie wird zur ersten Pilotin Deutschlands, gründet ihre eigene Flugschule und konstruiert neue Modelle.
Auch die österreichisch-ungarische Pilotin Lilly Steinschneider und die Französin Marie Marvingt erregen Aufsehen auf den europäischen Flugmeetings und verkörpern ein neues Frauenbild: unabhängig, technikaffin - und in Hosen.
Drei Dutzend Frauen weltweit machen ihren Pilotenschein bis 1914. Doch der Erste Weltkrieg zerstört ihre Träume: Eine zivile Luftfahrt gibt es nun nicht mehr, und als Militärpilotinnen sind Frauen nicht erwünscht.
Nach dem Krieg, in den 1920er-Jahren erzielt eine neue Generation von Pilotinnen spektakuläre Rekorde. Frauen überwinden die Anden und den Atlantik, umfliegen sogar den Globus. Doch in der beginnenden Verkehrsluftfahrt ist Fliegen weitgehend Männersache. Erst gegen Ende des 20. Jahrhunderts stellen die großen staatlichen Fluggesellschaften regulär Pilotinnen ein. Heute liegt der Anteil von Frauen im Pilotenberuf noch immer bei nur fünf bis zehn Prozent. Die NDR/ARTE-Dokumentation zeigt, dass Melli Beese, Lilly Steinschneider und Marie Marvingt für sie Wegbereiterinnen waren.
Hinweis
Personen
Regie: | Stefan Ludwig |
von: | Stefan Ludwig |