Hexen - Chronik eines Massakers

Frankreich, 2025
bis 21:45
Dokumentation
  • Stereo
  • Breitwand-Format 16:9
  • Untertitel
  • HDTV
  • 20251018201500
VPS 00:00

Übersicht

Nach zahlreichen Beschwerden wegen Hexerei schickte der französische König Heinrich IV. im Jahr 1609 den Inquisitionsrichter Pierre de Lancre in eine entlegene Region des Baskenlandes. Während einer der brutalsten Hexenprozesse Europas verurteilte dieser dort 80 Menschen zum Tod auf dem Scheiterhaufen - die meisten Opfer waren Frauen. Insgesamt forderten die europäischen Hexenverfolgungen innerhalb von drei Jahrhunderten über 40.000 Menschenleben. Wie lässt sich eine derartige Verfolgungswelle erklären? Historikerinnen und Historiker untersuchen bislang unbekanntes Archivmaterial, um dieses Phänomen zu beleuchten.

Themen

    Details

    Im Jahr 1609 führten lokale Konflikte im Baskenland zu einer Welle von Anklagen wegen Hexerei. Um für Ordnung zu sorgen, entsandte König Heinrich IV. eine Kommission zur Bekämpfung der „Hexenplage“. Inquisitionsrichter Pierre de Lancre, der die Prozesse koordinierte, ließ innerhalb von vier Monaten 80 Menschen verhaften und zum Feuertod verurteilen, die meisten von ihnen waren Frauen. Es war einer der brutalsten europäischen Hexenprozesse: insgesamt fielen den Verfolgungen zwischen dem 15. und dem 17. Jahrhundert in Europa zwischen 40.000 und 60.000 Menschen zum Opfer. Pierre de Lancre war fest davon überzeugt, dass der Teufel in der Welt wirkte. In der abgelegenen baskischen Region Labourd richtete er sein Augenmerk besonders auf Frauen, die während der sechsmonatigen Abwesenheit ihrer Männer auf See für viele zu selbstständig geworden waren. Innerhalb von nur vier Monaten tagte das Wandergericht in rund zehn Städten und Dörfern, rief zur Denunziation auf, verhaftete und verhörte zahlreiche Menschen, suchte nach Teufelsmalen und setzte unzählige angebliche Hexen und Hexer der Folter aus, um Geständnisse zu erzwingen. Die Angeklagten, zermürbt durch die grausamen Befragungen, gestanden schließlich, was er hören wollte: ihre Teilnahme am Hexensabbat, bei dem Frauen auch sexuelle Handlungen mit dem Teufel zugeschrieben wurden. Historikerinnen und Historiker suchen nach unveröffentlichten Dokumenten und gehen den Ursprüngen dieser Gewalt nach, die sich vor allem gegen Frauen richtete. Die historische Recherche enthüllt die Hintergründe der Hexenverfolgung und die verborgenen Mechanismen eines verkannten Abschnitts der europäischen Geschichte.

    Hinweis

    Synchronfassung, Audiodeskription

    Personen

    Regie:Julien Olivier, Flore Kosinetz

    2 weitere Sendetermine



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