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Auf berührende und eindringliche Weise werden die Geschichten von inhaftierten Müttern in Chile erzählt, deren Kinder fernab von ihnen aufwachsen, während die Frauen selbst in der Enge des Gefängnisses Trost, Zuneigung und Unterstützung in der Gemeinschaft anderer inhaftierter Frauen finden. Der vielfach ausgezeichnete Dokumentarfilm von Tana Gilbert wirft einen einzigartigen, intimen Blick auf eine oft vergessene und marginalisierte Gruppe und gibt ihnen eine Stimme.
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Porträtiert werden weibliche Gefangene in einer Justizvollzugsanstalt in Chile, oft Mütter, die getrennt von ihren Kindern leben. Einige dieser Kinder wurden während der Haft geboren und leben jetzt bei Verwandten oder in Einrichtungen. Denn das Gesetz schreibt vor, dass Kinder nur bis zum zweiten Lebensjahr bei ihren inhaftierten Müttern leben dürfen.
Mit versteckt aufgenommenen, künstlerisch bearbeiteten Handyvideos, Fotos und einer eindringlichen Erzählung aus dem Off werden der Alltag im Frauengefängnis festgehalten. Und wir erfahren etwas über die Gefühlswelt der Mütter, die hier ihre Kinder vermissen. Was sie erleben, scheint exemplarisch für Schicksale in sich wiederholenden Zirkeln: Drogen, Armut, Gefängnis, Verwahrlosung, Suizid - aber auch für den Trost in zwischenmenschlicher Nähe untereinander.
Tana Gilberts poetischer Dokumentarfilm erzählt all dies virtuos und mit einfachsten Mitteln. Ihr Film wurde in enger Zusammenarbeit mit ehemaligen Insassinnen eines Frauengefängnisses in Santiago de Chile entwickelt und legt Zeugnis eines Systems ab, das über Körper und Leben entscheidet. Nicht zuletzt erzählt er von der Ohnmacht und Sehnsucht der Frauen.
Der vielfach ausgezeichnete Dokumentarfilm feierte seine Weltpremiere 2023 beim Internationalen Filmfestival in Venedig, lief danach auf vielen weiteren Festivals und war im Frühjahr 2025 in den deutschen Kinos zu sehen.
Hinweis
Online verfügbar von 07/10/2025 bis 06/01/2026
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