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In der mikroskopisch kleinen Welt verhalten sich
Atome, Elektronen und andere Quantenteilchen seltsam. „Wenn ich auf die Größe eines Atoms schrumpfen könnte, würden alle Gesetze und Verhaltensweisen um mich herum meinem Verständnis widersprechen“ sagt der Physiker Julien Bobroff. Denn Quantenteilchen können mehrere Zustände gleichzeitig annehmen. Superposition nennt man das. Und nicht nur das: Verschränkt man zwei Quantenteilchen, bleiben sie noch über große Distanzen wie magisch miteinander verbunden. Schon die Physiker Niels Bohr und Albert Einstein haben sich über Quantenphänomene die Köpfe zerbrochen.
So eigenartig dieses Quantenverhalten ist, es kann für den Menschen sehr nützlich sein. Etwa, um hochpräzise Messsensoren zu bauen. „Die besonderen Eigenschaften von Quantenteilchen sind allerdings sehr fragil“, erklärt die Quantenphysikerin Monika Aidelsburger. Die Quantenteilchen sind so empfindlich, dass die kleinste Wechselwirkung mit der Umgebung die Superposition verschwinden lässt, weshalb die Wissenschaftler sehr behutsam vorgehen müssen.
Die Quanten haben das Leben bereits entscheidend verändert. Die
Erfindung des Lasers und der Mikrochips wäre ohne Quantenphysik undenkbar gewesen. Nun könnte eine weitere Erfindung die Welt revolutionieren: der Quantencomputer. „Er würde uns helfen, in kurzer Zeit bessere Medikamente und Materialien zu entwickeln“, sagt Ignacio Cirac vom Max-Planck-Institut für Quantenoptik. Viele
Anwendungen sind heute noch nicht absehbar. Die Quantenteilchen und ihr seltsames Verhalten sind drauf und dran, die Welt auf den Kopf zu stellen.
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