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Ein deutsches Dokumentarfilmteam ist im Nordosten der Türkei unterwegs, um das Schicksal der
Kurdin Hatiçe zu filmen, deren Sohn vor einem Vierteljahrhundert entführt wurde, vermutlich vom türkischen Geheimdienst. Doch schon bald überschatten sonderbare Vorfälle die Dreharbeiten und das Team und seine Interviewpartner geraten in Gefahr. Allmählich werden alle paranoid und es stellt sich die Frage: Wer beschattet eigentlich wen? Der Mystery-Thriller überzeugt mit einer multiperspektivisch in drei Kapiteln erzählten Geschichte und hält das Publikum in seinem Bann.
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Ein deutsches Dokumentarfilmteam ist im Nordosten der Türkei unterwegs, um das Schicksal der Kurdin Hatiçe zu filmen, deren Sohn vor einem Vierteljahrhundert entführt wurde, vermutlich vom türkischen Geheimdienst. Gemeinsam mit der Dolmetscherin Leyla bereitet sich das Team auf ein wichtiges Interview mit dem Rechtsanwalt Eyüp vor. Doch es passieren merkwürdige Dinge: Zuerst wird das Auto von einem gezielten Steinschlag getroffen; alle haben das Gefühl, dass sie jemand beschattet; und schließlich verschwindet der Anwalt kurz vor dem Interview.
Hier wechselt die Erzählperspektive zu Zafer, der Eyüp observiert hat. Dann ist da auch noch Zafers kleine Tochter Melek, deren merkwürdiges Verhalten alle irritiert. Melek spürt, dass da jemand ist, der alles beobachtet - aber wer?
Die Regisseurin Ayse Polat ist Kurdin und thematisiert in diesem Film den politischen Druck, dem Kurden in der Türkei ausgesetzt sind, sowie die individuellen und kollektiven Traumata, die daraus folgen. Sie gehörte in den frühen 90er Jahren zur ersten Generation türkischstämmiger Filmemacherinnen in Deutschland und verarbeitet in ihren Werken das große Thema der Identität.
Die „Süddeutsche Zeitung“ bezeichnete „Im toten Winkel“ als „präzises visuelles Detektivspiel“.
Hinweis
Die Premiere von „Im toten Winkel“ wurde bei der Berlinale 2023 in der Sektion Encounters gefeiert. Der Film gewann beim Deutschen Filmpreis drei Lolas: in Gold für die beste Regie und das beste Drehbuch sowie in Bronze in der
Kategorie Bester Spielfilm. Der deutsch-türkische Film stieß auch in der Türkei auf positive Resonanz: Beim Istanbul Film
Festival gewann er die Goldene Tulpe für den besten Film im nationalen Wettbewerb und drei weitere Auszeichnungen. Auch beim Ankara Film Festival wurde „Im toten Winkel“ in sieben Kategorien prämiert.Audiodeskription, Produktion: Mîtosfilm, PunktPunktPunkt Filmproduktion, WDR, ARTE
Personen
Schauspieler: Rolle | Zafer Melek Sibel Simone Leyla Hasan Burhan Hatiçe Eyüp |
Regie: | Ayse Polat |
Drehbuch: | Ayse Polat |
Kamera: | Patrick Orth |
Musik: | Martin Rott, Matthias Wolf |