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Die Hochzeit von
Fürst Rainier und Grace Kelly 1956 verhalf Monaco erneut zu einer immensen Bekanntheit, indem sie die glamouröse Geschichte des Fürstentums wiederbelebte und mit den drei Kindern des Paares eine neue Generation in den Blick der Welt rückte. Städtebaulich schickte sich Rainier an, Monaco völlig umzukrempeln, denn um die Reichsten der Reichen in seinem Steuerparadies unterzubringen, musste gebaut werden. Durch die Loslösung von
Frankreich rückte das Fürstentum aber auch immer stärker in den Blick der internationalen Gemeinschaft: Wie demokratisch wird Monaco regiert? Setzt sich das Fürstentum ausreichend für die Bekämpfung von Geldwäsche ein? Die Notwendigkeit, sich an veränderte Rahmenbedingungen anzupassen, wird für das kleine Land auch in Zukunft eine wesentliche Rolle spielen.
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In den 60er Jahren führte der US-amerikanische Einfluss nach der Hochzeit von Fürst Rainier mit Grace Kelly und wegen angeblicher Kontakte zur CIA zu einer diplomatischen Krise mit Frankreich. De Gaulle verhängte eine Blockade und zwang Monaco, fortan Mehrwertsteuer zu erheben und im Fürstentum ansässige französische Staatsbürger zu besteuern. Doch letztlich ging Monaco als Sieger aus dem Konflikt hervor.
Um das Image des Fürstenpalastes aufzupolieren, wurde Grace Kelly zur glamourösen Botschafterin gegenüber der weltweiten vornehmen Gesellschaft. Investoren strömten herbei, darunter auch der schwerreiche Aristoteles Onassis. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern verfolgte Rainier für sein kleines Land ehrgeizige Pläne. Mit Hongkong als Vorbild brachte der Fürst riesige Bau- und Landgewinnungsprojekte auf den Weg.
Die Stadt wurde zum Spielball der Bauträger und Monaco zu einem Labor des Kapitalismus, wo die Reichsten der Reichen zu allem bereit waren, um sich ein Stück Beton zu sichern. Doch der neue Wohlstand hatte auch seine Kehrseiten: prekäre
Arbeitsverhältnisse, Immobilienspekulation, ungezügeltes Zubetonieren von Freiflächen und eine allgegenwärtige Überwachung.
Die bis zum Überdruss in den Medien präsente Fürstenfamilie stand und steht ebenso für Prunk wie für diese inneren Spannungen. Nach Rainier setzte Albert die Expansion des Zwergstaats fort. Obwohl das Land die Unabhängigkeit von Frankreich erreicht hat, ist Wachsamkeit geboten: Wegen diverser Finanzaffären und der mangelnden Bekämpfung von Geldwäsche wurde Monaco 2025 auf die Liste der Hochrisikoländer gesetzt.
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