Schwerpunkt: Dmitri Schostakowitsch zum 50. Todestag

Ein Komponist für und gegen die Sowjetunion (2024)

bis 17:35
Themenabend
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Am 9. August 1975 starb Dmitri Schostakowitsch, dessen Leben und Werk eng mit der Geschichte der UdSSR verbunden waren. ARTE setzt dem musikalischen Genie, der seine Musik wie Wolfang Amadeus Mozart fertig im Kopf hatte, bevor er sie niederschrieb, zu seinem 50. Todestag ein Denkmal - mit einem Porträt sowie Konzertaufzeichnungen aus Leipzig, Aix und der Pariser Philharmonie.

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    Dmitri Schostakowitsch wurde in Sankt Petersburg geboren, in Petrograd ausgebildet und besang in seiner 7. Symphonie Leningrad: Drei Namen für eine Stadt, die heute wieder Sankt Petersburg heißt, zeugen von den heftigen geschichtlichen Umwälzungen, die Schostakowitsch miterleben musste. Zum Zeitpunkt der Oktoberrevolution war er elf Jahre alt. Etwa 25 Jahre später wurde seine Heimatstadt von der Wehrmacht belagert, wodurch viele Menschen verhungerten. Lange Zeit wurde Schostakowitsch in seinem Land und auf der ganzen Welt gefeiert. Sein Schicksal wendete sich jedoch im Jahr 1936, als Josef Stalin während einer Aufführung von „Lady Macbeth von Mzensk“ das Opernhaus verließ und am nächsten Tag ein vernichtender Artikel in der „Prawda“ erschien. „Symphonie in Rot“ erzählt, wie Schostakowitsch mit seiner ersten Symphonie zu Weltruhm kam, für seine siebte Symphonie mit dem Stalinpreis ausgezeichnet wurde und wie er, in Ungnade gefallen, ein musikalisches Doppelleben führte. Er schrieb brav Hymnen und Filmmusik für das Regime, andererseits komponierte er Kammermusik. 1938 entstand das erste von insgesamt 15 Streichquartetten. Erst Stalins Tod befreite Schostakowitsch vom Damoklesschwert der drohenden Verhaftung und Verbannung in einen sibirischen Gulag. Das war auch der Grund, warum die 4. Symphonie erst 1961, 25 Jahre nach ihrer Entstehung, uraufgeführt werden konnte. Neben den 15 Streichquartetten, die die Musikgeschichte revolutionierten, schrieb Schostakowitsch unter anderem 15 Symphonien, Musik zu zahlreichen Filmen, Balletten und Opern - allen voran „Die Nase“ und „Lady Macbeth von Mzensk“. „Lady Macbeth von Mzensk“ eröffnet im Dezember übrigens die neue Opernsaison der Mailänder Scala - ARTE wird dann wieder mit dabei sein.

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