Die Nordreportage

Comeback für die alte Schwebefähre - Das Industriedenkmal am Nord-Ostsee-Kanal

bis 18:45
Reportage
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  • 20250903181500
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    Die „alte Lady“ sollte schon verschrottet werden, jetzt wird die Rendsburger Schwebefähre in Schleswig-Holstein mit viel Liebe, Aufwand und Geld zur Sitzgelegenheit für einen Imbiss und für Kulturevents umgebaut. Weltweit gibt es nur noch acht historische Schwebefähren, davon nur eine einzige unter einer Eisenbahnhochbrücke: in Rendsburg. Seit 1913 versah die alte Fähre als Lebensader für die heimische Wirtschaft zuverlässig ihren Dienst, transportierte jeden Tag etwa 1.700 Pendler und Schüler von einer Seite des Nord-Ostsee-Kanals auf die andere. Doch nach einer nächtlichen Kollision mit einem Frachtschiff im Januar 2016 lag die verbeulte Schwebefähre neun Jahre lang an Land, rostete ungenutzt vor sich hin, sollte in die Schrottpresse. Ein Neubau musste sie ersetzen: Der kostete 13 Millionen Euro, nahm erst sechs Jahre später den Betrieb auf und steht wegen technischer Probleme seitdem immer wieder still, mittlerweile seit März 2025. Jetzt bewegt sich zumindest die alte Schwebefähre endlich wieder. Beim Transport in ihr „zweites Leben“ zum neuen Einsatzort, dem Rendsburger Kreishafen. Rita Ihrig, Gisela Störmann und viele andere Fans der „alten Lady“ trauern ihr hinterher, stehen neugierig am Kanalufer und hoffen, dass das marode, mehr als 100 Jahre alte Stahlskelett beim aufwendigen Schwertransport nicht beschädigt wird. Projektleiter Michael Kulbe, Experte für Schwertransporte, muss das Industriedenkmal wie mit Samthandschuhen anfassen, um die Schwebefähre sicher und heil ans Ziel zu bringen. Handwerker stehen schon bereit, wollen so schnell wie möglich mit dem Umbau beginnen. Im August, zum Ruderrennen Kanal Cup, soll die alte Schwebefähre fertig sein. Projektentwickler Martin Sick hat den Shantychor Neptun schon fest eingeplant für die erste Musikveranstaltung. Doch es gibt Lieferschwierigkeiten mit dem Holz, drei Monate lang passiert gar nichts auf beiden Baustellen am Nord-Ostsee-Kanal. Denn auch die Reparatur der neuen Schwebefähre dauert viel länger als geplant.

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    Redaktion:Sven Nielsen
    von:Mario Göhring


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