Albert Schweitzer blickt auf sein Lebenswerk: Das von ihm und seiner Frau gegründete Krankenhaus ist bis heute eine wichtige Säule im gabunischen Gesundheitswesen.
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Albert Schweitzer blickt auf sein Lebenswerk: Das von ihm und seiner Frau gegründete Krankenhaus ist bis heute eine wichtige Säule im gabunischen Gesundheitswesen.

Albert Schweitzer und seine Tochter Rhena, die nach seinem Tod im Jahr 1965 die administrative Leitung des Spitals übernahm

Albert Schweitzer (re.) in seinem Krankenhaus in Lambarene, wo er mehr als 30 Jahre seines Lebens verbrachte

Das Ehepaar Schweitzer im Jahr 1954 in Oslo, wo Albert Schweitzer (vo.li.) den Friedensnobelpreis entgegennimmt

Das frisch verheiratete Paar Albert und Helene Schweitzer im Jahr 1912: Wenige Monate später reisten die beiden erstmals nach Gabun.
Übersicht
Im tropischen Lambarene erschufen Albert und
Helene Schweitzer ein Spital und einen Mythos. Er wurde zum weltberühmten „Urwaldarzt“, ausgezeichnet mit dem Friedensnobelpreis. Sie organisierte im Hintergrund das Überleben der Klinik. Während die Schweitzers in der Nachkriegszeit zu Ikonen des Humanismus aufstiegen, wird diese Verklärung heute kritisch hinterfragt. Der Film entdeckt Helene Schweitzers Rolle neu und fragt: Was bleibt vom Erbe der Schweitzers - in
Europa und in Gabun?
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Albert Schweitzer gilt bis heute als Symbolfigur für Humanität, Moral und Verantwortung - als „Urwaldarzt“. Er ist Friedensnobelpreisträger und Vordenker einer Ethik der Ehrfurcht vor dem Leben. Weniger bekannt ist die Rolle seiner Ehefrau Helene Schweitzer. Die Lehrerin und ausgebildete Krankenschwester war von Anfang an Mitbegründerin des Spitals in Lambarene, organisierte trotz Tuberkuloseerkrankung jahrelang dessen Fortbestehen, oft unter großen persönlichen Opfern. Gemeinsam reisten Albert und Helene 1913 nach Gabun, um ein Krankenhaus zu errichten. Der Erste Weltkrieg zwang beide zur Rückkehr nach Europa, doch das Projekt überlebte. Albert kehrte 1924 zurück und begann mit dem Wiederaufbau, Helene koordinierte aus Europa heraus Spenden, Korrespondenzen und die Versorgung mit Medikamenten und medizinischem Gerät. Gemeinsam navigierten sie das Krankenhaus durch den Zweiten Weltkrieg und die politischen Verwerfungen des Kalten Krieges. Für sein Engagement für den Frieden und gegen die Atombombe erhielt Albert Schweitzer 1952 den Friedensnobelpreis und wurde zum Weltstar. Heute wird seine Rolle im kolonialen Kontext, sein paternalistischer Blick auf
Afrika und seine Selbstinszenierung als Einzelkämpfer zunehmend kritisch hinterfragt. Die Dokumentation erzählt das Leben von Albert und Helene Schweitzer als Geschichte zweier außergewöhnlicher Persönlichkeiten und fragt, wie sich der Blick auf die Schweitzers verändert, wenn man ihn nicht nur aus europäischer, sondern auch aus afrikanischer Perspektive betrachtet.
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